Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
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Bestimmung also überflüssig erscheine. Trotzdem wurde 
sie zum Überfluß mit in das Protokoll aufgenommen. 
Ebenso machte die Freigabe eines deutschen Ulanenoffiziers, 
der bei einem Patrouillenritt von den Franzosen gefangen 
genommen worden war, einige Scherereien. Die Ubergabe 
bedingungen waren wohl die üblichen. Die in der Festung 
befindlichen Soldaten, deren Zahl man auf 3300 angab, 
wurden Gefangene. Die Papiere der Festung bleiben bis 
auf weiteres in unserem Besitz. Uni fünfeinhalb Uhr 
sollte die Übergabe der Festung erfolgen. Schon während 
der Verhandlungen rückten unsere Sanitütskolonnen mit 
ihren Tragbahren in die Festung ein, nachdem zuvor 
unsere Pioniere einen einigermatzen gangbaren Weg ge 
bahnt hatten. Gegen 660 Verwundete wurden zunächst 
herausgeschafft, darunter auch sechs deutsche verwundete 
Ulanen und Dragoner, die von den Franzosen gefangen 
genommen worden waren. Die Freude der Leute, wieder 
deutsche Kameraden begrüßen zu können, war natürlich groß. 
Inzwischen waren unsere in der Nähe liegenden Regimenter 
heranmarschiert und hatten Aufstellung genommen, die 
Musik an der Spitze. Unser ganzer Stab begab sich an den 
Eingang zur Festung, wo die Gefangenen ihre Waffen 
niederlegen mutzten. Den Schluß bildete der Kommandant 
der Festung mit seinem Sekretär und einem Diener. In 
Gegenwart des Kommandierenden Generals Exzellenz v. K. 
übergab der französische Festungskommandant unserem 
Hauptmann Richter seinen Degen. Nach Auswechslung 
einiger anerkennender Worte über die mutvolle Verteidigung 
wurde dem Kommandanten eröffnet, daß er uns als Ge 
fangener zu folgen habe. Im Auto ging es nun nach ...., 
wo der gefangene Kommandant dem 
Kronprinzen übergeben werden sollte. 
Gegen achteinhalb Uhr trafen wir 
beim Oberkommando in .... ein. 
Hier hatten sich bereits viele Offiziere 
versammelt, und auch die Bevölke 
rung war zusammengeeilt, da die 
Übergabe der Festung inzwischen be 
kannt geworden. Bald darauf erschien 
auch unser Kronprinz. Nach kurzer 
Rede erfolgte nunmehr die Übergabe 
des Degens des Kommandanten und 
der Festungspapiere an den Kron 
prinzen, der mit einigen höflichen 
Worten dem Kommandanten den 
Degen zurückgab, was den franzö 
sischen Kommandanten sichtlich er 
griff. Unsere Regimenter und vor 
allem unsere Artillerie haben vor 
Longwy heldenmütig gekämpft. 
Ein zurückgeworfener Ein 
fall der Serben. 
(Hierzu das Bild Seite 176/177 und die 
Karte Seite 178.) 
Österreich-Ungarn hat mit Rück 
sicht auf die Lage in Galizien schon 
Mitte August seinen Kriegsplan än 
dern müssen. Zahlreiche Truppen, 
die ursprünglich die Aufgabe hatten, 
gegen Serbien vorzugehen, wurden 
von den südlichen Grenzen zurück 
gezogen und nach Galizien geführt. 
Dort waren Deutschland und die 
Monarchie durch die überraschend 
großen und —was noch mehr über 
raschte — vortrefflich ausgerüsteten 
Heerscharen der Russen arg gefährdet. 
Mit Recht hat man im Deutschen 
Reich diesen Entschluß des österreichisch 
ungarischen Oberkommandos freudig 
begrüßt und ihn als ein Zeichen be 
sonderer Treue aufgefaßt. Wußte 
man doch, daß die Monarchie durch 
die Zurückziehung der Truppen vom 
serbischen Kriegschauplatz auf Lor 
beeren und Triumphe, die sie sonst 
jetzt schon längst geerntet haben wür 
de, verzichtete, ja mehr ats das, um 
der Bundespflicht voll zu genügen, 
sogar ihre südlichen Gebiete selbst 
einer gewissen Gefahr aussetzte. 
Die Serben erfuhren bald die neue 
Lage der Dinge. Ihr Feind stellte, 
wie sie sahen, sein Vorgehen ein, ja 
gab sogar vielfach das schon Gewon 
nene wieder her, räumte freiwillig 
Stellungen, die er vorher mit großer 
Tapferkeit und manchem Blutstropfen erobert hatte. Bedenkt 
man, daß gleichzeitig der russisch-französische Lügenapparat 
vom siegreichen Vordringen der Soldaten des Zaren zu mel 
den sich erdreistete, so wird man es begreiflich finden, daß 
die Serben selbst zum Angriff überzugehen sich entschlossen. 
Das alte Wort, daß der Hieb die beste Abwehr ist, galt 
für sie doppelt, denn in ihrem Lande herrschten schon 
damals Elend, Hunger und Krankheit, und nichts lag daher 
den Serben näher, als mit aller Macht herauszudrängen, 
den Kampf in die Gebiete der Monarchie zu verlegen, 
wo die Verkehrsmittel, die Straßen und Wege weit besser, 
die Bevölkerung reicher, die Scheunen und Vorratskammern 
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Übersichtskarte des österreichisch-serbischen Kriegschauplaßes.
	        
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