Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Illustricrke Geschichte 
des Weltkrieges 1914. 
Lastselbstfahrer der Verbehrslruppe. 
hang mit den Siegen bei Krasnik und Nyeswice-Duza 
wurden durch die Aktion Auffenbergs die russischen Kräfte 
zwischen Bug und Weichsel von dem in Ostgalizien operieren 
den russischen Heer abgeschnitten. 
Eine russische Armee hatte die Aufgabe, am Laufe des 
Wjeprz gegen Westgalizien vorzudringen, sie wurde von 
General Danil bei Krasnik geschlagen; eine zweite hatte., 
dem Bug entlang marschierend, Ostgalizien zum Ziel. Ihr 
trat Auffenberg entgegen; die Unerschrockenheit, Ausdauer 
und herrliche Opferfreudigkeit seiner Truppen hat glücklich 
vereitelt, daß der Feind dieses Ziel erreicht hat. So haben 
sich zwei siegreiche Armeen der österreich-ungarischen Mon 
archie wie ein eiserner Keil in den lebendigen Leib der 
Russen hineingeschoben, ihre Operatwnsfront zerrissen und 
ein einheitliches Zusammenwirken ihrer Eesamtmacht auf 
gehalten. 
Darin liegt die hohe Bedeutung des Sieges Auffenbergs 
bei Zamosc. 
Selbstfahrer im Kriegsdienst. 
Von O. F. Hoppe. 
(Hierzu die Bilder Seite 117—119.) 
Im jetzigen Völkerkriege kommen die großen Fortschritte 
des Waffenhandwerks zu gewaltigster Wirkung, aber mit 
zu den entscheidenden Notwendigkeiten in den Riesen 
verbänden der Millionenheere gehört jetzt auch der Kraft- 
wagen in seinen so vielfachen Abarten. Die schier un 
zähligen Möglichkeiten seiner Verwendung sind in den 
wenigen Feldzugswochen schon nach jeder Richtung erprobt 
und in die Tat umgesetzt worden. Das begann in den 
Mobilmachungstagen, setzte sich fort bei der Zusammen 
ziehung und beim Aufmarsch der Truppenverbände in der 
Heimat und beim Vorrücken gegen die feindlichen Grenzen, 
wie bei deren Überschreitung. Dabei gab uns jede nur 
denkbare Einzelheit in der Mobilisierung des Heeres und 
in der Beschleunigung der vorbereitenden und ausführenden 
Arbeiten Gelegenheit, uns von den wertvollen Diensten, 
von der hervorragenden Leistungsfähigkeit und Zuverlässig 
keit der deutschen Kraftfahrzeuge in ihren so mannigfaltigen 
Bauarten und Stärkeverhältnissen zu überzeugen. Da hat 
der Selbstfahrer bereits feine militärische Unentbehrlichleit 
sieghaft nachgewiesen, und in noch viel weiterem Umfange 
geschah dies dann während der bisherigen Operationen im 
Felde. 
Der oberste Kriegsherr, seine Verbündeten und Feld 
herren, die sonstigen höheren Truppenführer, General 
stäbler und Adjutanten, die Leiter größerer Munitions-, 
Proviant- und Sanitätskolonnen, die Luftschiffer und 
Flieger, die Feldvertreter des Roten Kreuzes und die 
Kriegsberichterstatter, wie noch viele andere auf dem Krieg 
schauplatz Tätige würden das Automobil ohne Schaden 
im einzelnen und für die 
Allgemeinheit nicht mehr 
entbehren können und wol 
len. Unsere Heeresleitung 
hat ebenso wie die unserer 
Feinde diese für immer fest 
stehende Tatsache beizeiten in 
ihre so vortrefflichen Pläne 
und Berechnungen einbe 
zogen, deshalb ihre Kraft 
fahrtruppen geschaffen und 
stetig ausgebaut und für den 
Kriegsfall sämtliche ab 
kömmlichen und brauch 
baren Selbstfahrer im Pri 
vatbesitz listenmäßig unter 
Kontrolle gehalten und bei 
der Mobilmachung unge 
säumt ausgehoben, was 
einen besonderen Ausgabe 
posten von sehr vielen Mil 
lionen bedeutet. 
Der Automobilbetrieb 
für militärische und ver 
wandte Zwecke diesseits der 
Grenzen ist an und für sich 
Fr. Tettgmann, Mühlhausen i. Th. schon sehr umfangreich, aber 
seine ganze überwältigende 
Bedeutung kommt erst draußen im Felde auf Schritt und 
Tritt zu voller Geltung, wo die beispiellose Ausdehnung 
der Bewegungen und Kämpfe im offenen Gelände wie 
an den unzähligen Festungen, Forts und sonstigen Sperr 
befestigungen geradezu ungeahnte Anforderungen an 
seine Schnelligkeit und Wirksamkeit stellt. Da zeigt 
sich denn auch die Vielseitigkeit des Kraftwagens im hell 
sten Lichte, besonders in der Klasse der Personenfahr 
zeuge, und zwar nach genauer Berechnung und Einteilung 
seitens der Armeeleitung. Die höheren Stäbe sind mit 
schnellen und starken Kraftwagen versehen worden, die in 
der Ebene hohe Geschwindigkeit entwickeln und in hügeligem 
und bergigem Gelände, wie jetzt in den Vogesen, in Luxem 
burg, Belgien und Nordostfrankreich, jede fahrbare Steigung 
anstandslos überwinden. Da sind diese Wagen für die 
Befehlsausgabe, für die Durchführung, die Überwachung 
und die oft notwendig werdende schnelle Änderung der ge 
gebenen Weisungen von der größten und vielleicht auch von 
ausschlaggebender Wichtigkeit, während die weniger flinken 
und kräftigen Autos ihre nützliche Verwendung als Be 
gleitwagen für leichtere und schwerere Kolonnen und für 
den Dienst des Feldeisenbahn- und Telephonwesens, wie 
auch des Roten Kreuzes finden. Man erfährt draußen, 
daß schnelle Wagen gelegentlich Patrouillenzwecken dienen 
und besonders auch für eilige Meldungen nach vorwärts 
und rückwärts sich eignen; ebenso kann in dringenden Fällen 
schleunige Heranholung kleinerer Truppenteile, des Muni 
tionsersatzes oder schnellste Erledigung anderer Sonder 
ausgaben in Betracht kommen, und welch wertvolle und 
segensreiche Dienste das Automobil in der Bergung der 
Verwundeten und ihrer Überführung aus den Eefechts- 
gebieten nach rückwärts, bei ihrer Versorgung auf den 
Verbandplätzen und schnellen Unterbringung in den Feld 
lazaretten leistet, das habe ich auf dem Kriegschauplatz 
selbst sehen können und ausführlich darstellen hören. Der 
Kraftwagen mit dem Roten Kreuz hat im jetzigen Feldzug 
seine bleibende Bestimmung und Unentbehrlichkeit selbst 
einwandfrei erwiesen. Die besonders gebauten und mit 
allen notwendigen Einrichtungen versehenen Sanitätsauto 
mobile des Heeres und des Roten Kreuzes bilden eine 
segensreiche Einrichtung für die Beförderung von Ver 
wundeten, ebenso wie hierfür eingestellte und eingerichtete 
Motoromnibusse, Aussichtswagen und sonstige Fahrzeuge, 
die durch Einbau von Tragbahren hierfür geeignet gemacht 
worden sind. 
Das Lastautomobil fast jeder denkbaren Konstruktion, 
findet nicht minder vielseitige Verwendung. Die Heeres 
leitung hat deren eine große und mannigfaltige Anzahl selbst 
herstellen lassen, während die den industriellen Betrieben 
entnommenen, schier unzähligen Motorwagen in so ziemlich 
jeder Bauart und Größe ihre Verwendungsfähigkeit be 
reits nachgewiesen haben. Rein militärische Fahrzeuge