Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

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Illustrierte Geschichte-des Weltkrieges 1914/15. 
....... Weg der U-Boote 
Wilhelmshaven - Dar 
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Wilhemshaven flbjahrt-85.i?pri(. skr 25 Mai Torpedierung ,Triumph 
Zusammcntrejfen b. Gibraltar. 28 Mai * . « „Majestic, 
Der Weg unserer U-Boote nach Konstantinopel. 
die kraftvolle, überzeugende Antwort der deutschen Regie 
rung den Deutschfeinden in Amerika den besten Wind aus 
den Segeln genommen hat. Selbst in der englischen 
Presse wurde trotz aller Reuterlügen alsbald zugegeben, 
daß an einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen 
zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten oder gar 
an einen offenen Krieg zwischen beiden Ländern nicht gedacht 
werden könne. Allen Deutschenfeinden in Amerika kam 
nun auch noch eine ausführliche Darlegung der Neuyorker 
Zeitung „The Eaelic American" äußerst ungelegen, in der 
der Beweis geführt wird, daß die „Lusitania" trotz des 
gegenteiligen amtlichen Zeugnisses des Hafenkollekteurs 
Malone bei ihrer letzten Ausfahrt aus Neuyork doch Ge 
schütze und Munition an Bord gehabt hat. „Die Männer, 
die die ,Lusitania' vor ihrer letzten Ausfahrt untersucht und 
keine Geschütze gefunden haben, waren entweder sehr ent 
gegenkommende Inspektoren oder sie konnten nicht gut 
sehen oder wollten nicht sehen, was jeder Dockarbeiter, der 
auf dem Schiffe gearbeitet hat, und jeder Matrose, der dar 
auf gefahren ist, als Tatsache kannte." Die Erklärung der 
Cunardlime, daß ihre Dampfer, bevor sie zum Marine 
dienst beordert werden, erst einen Heimathafen anlaufen 
müssen, um Waffen und Munition zu übernehmen, weist 
die Zeitung unter anderem vernichtend mit dem seinerzeit 
aufsehenerregenden Bericht der deutschfresserischen „New Pork 
Tribune" zurück, daß die Beamten der Cunardlime einem 
Berichterstatter der „Tribune" zugestanden haben, der „Ozean 
windhund werde mit kraftvollen Seegeschützen ausgestattet, 
in Übereinstimmung mit Englands neuer Politik, Passagier 
schiffe zu bewaffnen". Das war im Jahre 1913. Deshalb 
wunderte sich 1914 auch kein Mensch mehr, als die bei Aus 
bruch des Krieges im Hafen von Neuyork liegenden Cunard- 
dampfer einfach aus dem Hafen ausliefen, ihre Geschütze 
klarmachten-und sofort Aufklärungsdienste für die englische 
Flotte taten, ohne erst vorher Liverpool anzulaufen, um 
Geschütze zu holen. Denn'Geschütze und selbstverständlich 
auch die dazu gehörige Munition hatten sie an Bord. Die 
Zeitung sagt unter anderem noch: „Die Admiralität hatte 
die britische Flotte lange vor dem Kriege mobilisiert, weil 
sie wußte, daß der Krieg kommen werde. Deutschland wußte 
es nicht, und daher wurden seine Schiffe überrascht." 
An solchen Zeugnissen im eigenen Lager, im Verein 
mit der so freimütig entgegenkommenden Auslassung der 
deutschen Regierung, vermochte auch Wilson, trotz all seines 
besonders nachgiebigen Verständnisses für englische Maß 
nahmen, nicht vorbeizugehen. Vor allem eines dürfte ihm 
klar geworden sein: der unbeugsame Wille der deutschen 
Regierung, den Unterseebootkrieg gegen England mit 
äußerster Härte unbeirrt fortzuführen, solange England 
bei seinem Willen, Deutschland durch Hunger zu vernich 
ten, so halsstarrig wie bisher beharrt. 
An der .Neuyorker Börse begannen als Wirkung der 
deutschen Antwort alsbald die Werte der Waffen- und 
Munitionsfabriken bedeutend zu sinken. Dort nahm man 
anscheinend also an, daß Deutschland mit seinen Vorschlägen 
so oder so durchdringen werde und dann den Konterbande 
führenden Schiffen noch tatkräftiger auf den Leib rücken 
werde. 
In der Zeit des deutsch-amerikanischen Notenwechsels 
hatte die Handelsflotte unserer Feinde nicht die mindeste 
Erleichterung im Unterseebootkampf. Die Liste der Schiffe, 
die wir auf Seite 14 dieses Bandes gebracht haben, ist in 
der zweiten Hälfte des Mai und im Juni ganz erheblich ver 
mehrt worden. In der Bekämpfung der Unterseeboote er 
weist sich England so unfähig, daß es nur unter Anwendung 
hinterlistiger völkerrechtswidriger Mittel überhaupt imstande 
ist, hin und wieder eines unserer unermüdlichen bl-Boote 
außer Gefecht zu setzen. U 29 ging mit unserem unsterb-
	        
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