Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
An der italienischen 
Front schleppte sich der 
Feldzug in einem wenig 
abwechslungsreichen Aus 
und Ab von schwachen 
Plänkeleien seit Ende 
September wochenlang 
hin. Am 22. September 
eröffnete österreichisch 
ungarische Artillerie im 
Ortlergebiet das Feuer. 
Kleine feindliche, ein Vor 
dringen versuchende Ab 
teilungen wurden zurück 
gewiesen. Zu größeren 
Zusammenstößen kam es 
auf der Lima Latola, die 
von Feinden gesäubert 
wurde. An der Dolo 
mitenfront griffen die 
Italiener im Col bei Bois 
an, wobei die Alpini, die 
sich zu einem Vorstoß an 
dieser Stelle freiwillig ge 
meldet hatten, sehr er- 
liebliche Verluste erlitten. 
Jur Kärntner und iin 
Küstengebiet dagegen war 
Ruhe. 
Am nächsten Tage be 
gannen die Italiener mit 
der Beschießung von Eörz, 
und zwar suchten sie sich 
als Ziel ihrer Geschütze das Hospital. Die feindliche Ar 
tillerie erzielte dort fünf Volltreffer, von denen einer in 
den Operationssaal einschlug. Weitere 53 Granaten fielen in 
die unmittelbare Nähe der Gebäude. Diese völkerrechts 
widrige Handlung, die nicht den geringsten militärischen. 
Wert hatte, wiederholte sich am übernächsten Tage. Wieder 
fielen 50 Granaten auf das Hospital trotz des Roten Kreuzes, 
so daß es schließlich geräumt werden mußte. 
Die italienische Flotte erlitt am 27. September einen 
schweren Verlust durch Explosion und Brand des Linien 
schiffes „Benedetto Brin". Von der über 800 Mann starken 
Besatzung des Schiffes, das 13 400 Tonnen verdrängte, 
konnten nur wenig über 300 gerettet werden. In den fol 
genden Tagen ereigneten 
sich kleinere Angriffe an 
der küstenländischen und 
kärntischen Front, beson 
ders im Krngebiet. Doch 
gingen die Grabenstücke, 
die von den Italienern 
gelegentlich für kurze Zeit 
besetzt wurden, ihnen in 
fast allen Fällen nach 
kurzer Zeit wieder ver 
loren. 
Zu Beginn des 
tober machten die Ita 
liener größere Anstren 
gungen am Tolmeiner 
Brückenkopf, ein ain I.Ok- 
tober abends dort ange 
setzter Angriff brach aber 
sofort im Feuer der öster 
reichisch - ungarischen 
Truppen zusammen. An 
der Tiroler Front wrlrde 
ein Vorstoß, den eine AI- 
piniabteilung auf den 
Sattel zwischen Rauch 
kofel und Schönleiten 
wand unternehmen woll 
te, rasch und vernichtend 
abgewiesen. Am 2. Ok 
tober gruppierten sich die 
Italiener sodann zu einem 
größeren Angriff auf der 
Französische Infanterie in Griechenland auf dem Marsche nach Serbien. 5fm Wege halten englische Truppen Rast. 
Die österreichisch-ungarische Artillerie aber überfiel die An 
griffstruppen rnit ihrem Feuer und zersprengte sie. Nur 
ein Bataillon kam zum Stotz gegen die Straße Sdraussina— 
San Martina, doch mißlang der Angriff, auch bei einer 
Wiederholung. 
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht stellte jetzt schon 
auffallende Bewegungen hinter der italienischen Front fest, 
die im Zusammenhang mit vermehrten Eisenbahntransporten 
nicht verborgen geblieben waren. In der Tat trafen die Ita 
liener umfassende Vorbereitungen für eine neue Offensive 
größten Stiles. Vorerst gingen sie aber immer wieder nur zu 
unbedeutenderen Unternehmen vor, besonders häufig wähl 
ten sie sich die Tiroler Front aus. ohne jedoch iraend etwas 
Hochebene von Doberdo. Englische Kavallerie in Saloniki auf dem Wege nach Serbien. 
Phot. Emil Listeuow, WädenLwil.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.