Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Phot. Berl. Jlluftrat.-Ges. m. b.H. 
Belgrads zerstörte Kasernen an der Donau. 
Pbot. Berl. Jllustrat.-Ges. m. b. H. 
Reges Leben im Belgrader Hafen nach der Einnahme der Stadt. Ausladen von allerlei Kriegsmaterial. 
Phot. Berl. Jllustrat.--Ges. m. b. 4 
Die Zitadelle von Belgrad nach der Beschießung. Der nördliche Eingang der Festung gegen 
über Semlin. 
aber unmöglich einen vollwertigen 
Ersatz für den Verlust der Haupt 
strecke erbringen. 
Die bulgarische Südarmee drang 
gleichzeitig aus dem oberen Bregal- 
nicatal in der Richtung auf Kuma- 
novo vor. Ebenfalls bei Valandovo 
war eine für die Bulgaren günstige 
große Schlacht im Gange. Die öster 
reichisch-ungarischen und deutschen 
Streitkräfte waren unterdes in eine 
Linie eingerückt, die von Obrenovac 
nach Süden vorgebuchtet über Vranitz 
nach einem Punkt südlich von Orveca 
führte. Die Stellungen der Verbün 
deten waren jetzt an ihrer größten 
Entfernung etwa 23 Kilometer weit 
von Belgrad. Nach Osten war die völ 
lige Verbindung der bisher noch ge- 
trenntenHeeresabteilungender Gene 
rale v. Kövesz und v. Eallwitz in große 
Nähe gerückt. Südlich von Erocka stan 
den noch Truppen der Armee Kövesz; 
der rechte Flügel der Armee Eall 
witz hatte aber schon das Land west 
lich von Seone in seinen Besitz ge 
bracht. Seone und Grocka liegen 
aber nur 9 Kilometer auseinan 
der. Weiterhin war die Armee Eall 
witz aus dem Winkel Semendria— 
Ram-Eradiste stark nach Süden vor 
gedrungen und hatte auf dem West 
ufer des Pekbaches Misljenovac, 35 
Kilometer südlich von Nam, zwischen 
Pek und Mlava die Höhen südlich 
von Bozevac, über 30 Kilometer süd 
lich von Ram, und Ml. Krsna, über 
10 Kilometer südlich von Semendria, 
erreicht. 
Wenn man nun nach den nächsten 
bulgarischen Soldaten ausschaute, so 
ließ sich berechnen, daß die Ar 
mee Eallwitz schon am 18. Oktober 
ein Fünftel der Linie Ram—Zaje- 
car, dem von den Bulgaren eben 
mit Erfolg angegriffenen Timokplah, 
hinter sich gebracht hatte. In nächster 
Zeit mußte sich also trotz der Berge 
und aller Schwierigkeiten auch eine 
Verbindung mit den Bulgaren er 
reichen lassen, da sie ihrerseits ja 
ebenfalls die Verkürzung der ge 
nannten Linie anstrebten. Die Öster 
reicher und Ungarn hatten an die 
sem Tage die Macva zum größten 
Teil den Serben abgenommen. Die 
beiderseits der Kolubaramündung 
übergeschifften Truppen nahmen um 
Mitternacht zum 18. die Höhen von 
Obrenovac (siehe Bild Seite 387), 
wobei wie so vielfach in diesem 
Kriege auch die Bevölkerung, selbst 
Frauen mit Handgranaten sich am 
Kampf beteiligten. Die von Belgrad 
her verfolgenden Streitkräfte kamen 
schon über Ripanj hinaus. Eine 
österreichisch-ungarische Kolonne er 
stürmte den Zigeunerberg östlich von 
Erocka und nahm dann mit den an 
der Morava vorrückenden Heeres 
teilen, also mit der Armee Eall 
witz, erfolgreich die angestrebte Ver 
bindung auf. 
In den Kämpfen um die Avala- 
stellung und die nordwestlich um 
Erocka brachten die österreichisch-un 
garischen Soldaten 15 serbische Offi 
ziere und 2000 Mann als Gefan 
gene ein. 
Am nächsten Tage entbrannten in
	        
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