Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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Maschinen, deren Teile sich 
leicht lockern. Außerdem haben 
gerade die modernen Stel 
lungskämpfe gezeigt, daß die 
Drahtscheren möglichst kleine, 
leicht durch vorschleichende Pa 
trouillen (siehe die beiden Bil 
der Seite 378 und 379 oben) 
mitzunehmende Formen und 
Abmessungen haben müssen. Die 
Russen werden bei ihrein Rück 
zug allerdings kaum Gelegen 
heit gehabt haben, die neuen 
Drahtscheren an deutschen 
Hindernissen auszuprobieren! 
Das Bild auf Seite 378/379 
unten zeigt uns eine neue Er 
findung unserer westlichen Geg 
ner. Sie kann nur beim Stel 
lungskampf auf nähere Entfer 
nungen in Anwendung kom 
men, ist dabei jedoch doppelt 
wertvoll, da es keine Möglichkeit 
gibt, die feindlichen Drahthin 
dernisse gründlich zu zerstören, 
es sei denn durch die verlust 
reiche, sehr gefahrvolle Arbeit 
von Pionierpatrouillen, die 
Sturmgassen schneiden müssen. 
Nun ist ein Drahthindernis fast 
stets so angelegt, daß der Ver 
teidiger den Angreifer beim 
Versuch des Überschreitens von 
allen Seiten mit Feuer über 
schütten kann. Der begreifliche 
Wunsch, dieses Hindernis im 
wirksamsten feindlichen Feuer 
bereich vor dem Sturm weg 
zuräumen, ist der Ausgangs 
punkt zu der Erfindung des 
Schießens mit Ankern geworden. Das erwähnte 
zeigt uns ihre Anwendung in fünf Gruppen. Am wei 
testen rechts ist die Beobachtungstelle, von wo aus das 
ganze Schießen mit Hilfe des Erabenspiegels beobachtet 
und geleitet wird. Die zweite Gruppe von links herein 
zeigt das Laden der Kanone mit 
einem Triebmittel. Die Ka 
none entspricht durchaus nicht 
modernen artilleristischen An 
schauungen. Sie ist ein harm 
loser Vorderlader ohne Rohr 
rücklaufbremse, Fernrohraufsatz, 
modernem Verschluß und der 
artigen Feinheiten. Die zweite 
Gruppe von rechts stellt das 
Laden mit dem Anker, der hier 
bei als Geschoß dient, dar. Man 
sieht daneben den Mann stehen, 
der das Seil beim Schusse ab 
rollen läßt. Die Gruppe am 
weitesten links zeigt den Abschuß 
der Kanone und die Flugbahn 
des Ankers in der Luft, der 
das Seil hinter sich her zieht. 
Bei der mittelsten Gruppe kann 
man beobachten, wie die Be 
dienungsmannschaft zu dritt 
den Anker aus dem feindlichen 
Drahthindernis heranzieht und 
somit die Pfähle allmählich 
lockert, die Drähte von den 
Pfählen reißt und das Gewirr 
der Drähte lichtet, indem sie 
ungefähr parallel zueinander 
herausgezogen werden. Von 
großen Vorteilen, die eine 
Truppe durch Benutzung dieser 
neuen Erfindung erreicht habe, 
war bisher weder im deutschen, 
noch im französischen Tagesbe 
richt zu lesen. Und das ist doch 
eigentlich der Prüfstein für jede 
neue militärische Erfindung! 
Eine weitere Erfindung sind 
die Rauch- und Flammenwer 
fer, die uns das untere Bild auf dieser Seite im Gebrauch fran 
zösischer Soldaten vorführt. Sie gelangen bei Sturmangriffen 
zur Verwendung, indem mit ihrer Hilfe der Feind bren 
nende Flüssigkeiten in die Gräben wirft, den Gegner 
auf diese Weise zwingend, seine Stellung zu verlassen. 
Photothek, Berlin. 
Erbeutetes russisches Gewehr mit Drahtschere. 
Bild 
«Flammenwerfer", ein Kampfmittel, das die Franzosen bei ihren Angriffen im Westen anwendeten. 
In der Mitte des Bildes ein Mann mit einer Spritze, aus der er eine leicht entzündbare Flüssigkeit spritzt, die in zylinderförmigen Gefäßen (siehe im Vorder 
gründe) aufbewahrt wird - rechts davon ein Beobachter mit einem Grabenspiegel. Der Flammenwerfer erzeugt eine undurchdringliche Rauchwolke. 
Nach einer englischen Darstellung.
	        
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