Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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Durchbruchsversuch 
Hebuterne« 
ßapaume 
illbert 
Kartenskizze zu dem feindlichen Angriff in der Nordchampagne zwischen Reims und den Argonnen (siehe den Artikel Seite 
französisch er 
gegeben hatten. Jnr 
„Nieuwe Courant" konnte 
man lesen: „Ob sich wegen 
der Zeppelinangriffe viele 
neue Rekruten gemeldet 
haben? Ach! Am folgen 
den Morgen (nach dem 
Zeppelinangriff) wurde 
eine Werbeversammlung 
an der Stelle der Liver 
poolstraße abgehalten, über 
der die Bomben niederge 
gangen waren. Der Red 
ner arbeitete natürlich kräf 
tig aus die Gefühle seiner 
Zuhörer ein, und einige 
Leute stellten sich ihm auch, 
aber ich bezweifle, daß das 
Ergebnis groß war, und 
glaube auch nicht» daß sich 
anderswo wirklich große 
Mengen Freiwilliger mel 
deten, um dem König und 
dem Lande zu dienen. Es 
wird mit der Truppen 
werbung stets schwieriger, 
und die Dienstpflicht muß 
mit der Zeit kommen." 
Die allgemeine Wehr 
pflicht wurde von der einen 
Seite stürinisch verlangt, 
von der anderen Seite mit 
Erbitterung und Abscheu 
abgelehnt. Allmählich war 
selbst die liberale englische 
Regierung soweit gekoin- 
men, daß sie sich in dieser 
Frage mit Lloyd George 
an der Spitze längst zu 
der Forderung der allge 
meinen Wehrpflicht ent 
schlossen hatte und nur noch 
nicht wagte, mit diesem 
„Attentat" auf die englische 
Freiheit hervorzutreten. 
Denn je länger der Krieg dauerte, desto unheimlicher kam dem 
Stockengländer die Aussicht vor, daß" er persönlich mit dem 
Gewehr in der Hand eines Tages die Politik Ereys ver 
teidigen solle. In Deutschland und Österreich-Ungarn sah 
man diesen Möglichkeiten mit großer Ruhe entgegen. 
Schlimmer noch als die militärische Lage lastete die 
finanzielle Auszehrung auf England. Zwar gelang ihm 
Bethern 
Vermelles 0 
Loos 
Englischer 
Durchbruchsversuch 
Majsjtab: 
Kartenskizze zu den Durchbruchsversuchen zwischen Lille und Arras 
(siehe den Artikel Seite 331). 
Res 
ms 
Srläuterung : 
flngriffsricht-ung. 
‘ Eisenbahnen. 
die amerikanische Anleihe. 
Und doch wurde dieser Er 
folg in England nicht mit 
Jubel ausgenommen, son 
dern rief eher ein Gefühl 
der Demütigung hervor. 
Wochenlang hatten die 
angesehensten englischen 
Finanzmänner in New 
Pork Bittgänge tun müs 
sen. Eine Milliarde Dol 
lar hatten sie verlangt. 
Knapp die Hälfte, 500 
Millionen Dollar zuin 
Kurse von 96 Prozent, 
haben sie mit Müh und 
Not bekommen. Das sind 
weniger als 2 Milliarden 
Mark, an denen noch dazu 
auch Frankreich Anteil hat. 
Englands Kriegskosten be 
trugen während des ge 
nannten Zeitabschnitts täg 
lich weit überlOO Millionen 
Mark, Frankreich gab mehr 
als 60 Millionen Mark täg 
lich aus. Für die Krieg 
führung könnte die Anleihe 
also kaum zwei Wochen 
hindurch ausreichen. Auch 
' dem eigentlichen Zweck, 
dem sie dienen sollte, der 
Bezahlung des in Amerika 
für den Vierverband her 
gestellten Kriegsmaterials, 
konnte sie nur sehr un 
vollkommen genügen,denn 
die Schuld, die Frankreich 
und England im Jahre1915 
bisher auf ihre Ankäufe an 
Granaten und Kriegsgerät 
gestundet wurde, beläuft 
sich bereits auf 9—10 Mil 
liarden. Die Schwierig 
keiten, die sich der Auf 
nahme der Anleihe in Amerika entgegenstellten, waren 
ein augenfälliger Beweis vom Sinken des englischen 
Kredits, das auch im Sterling- und im Wechselkurs zuin 
Ausdruck kam. Bei dieser Lage war es nicht zu verwun 
dern, daß England seinen Bundesgenossen nicht mehr die 
notwendige finanzielle Hilfe leisten konnte. Der russische 
Finanzminister Bark wurde mit leeren Händen heim 
geschickt, und 
auch Italien 
erwartete 
vergeblich die 
in Aussicht 
gestellten 
englischen 
Eelder.Wäh- 
rend Eng 
land auch im 
eigenen 
Lande seinen 
Geldbedarf 
einem 
zum 
anderen zu 
immer drük- 
kenderen Be 
dingungen 
aufnehmen 
mußte, be 
friedigte 
Deutschland 
seine Geld- 
bedürfnisse 
durch seine 
inneren An-
	        
Waiting...

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