Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zßg 
Holz und schwarzer Rauch ist zu 
sehen, und wir stellen eine Lücke 
fest. Getroffen, gut getroffen! 
Das hebt die Begeisterung und 
Salve auf Salve wird abgeschickt, 
KW^ mitten zwischen die feindlichen 
Schiffe. Ein festes Ziel gibt es 
UM» nicht mehr, denn Rauchwolken 
verhindern jede Fernsicht. Diese 
M Rauchwolken aber hat der Feind 
leider dazu benutzt, wieder umzu- 
drehen und das Weite zu suchen. 
■K Doch ändert er, wie es scheint, 
WWM^^^^WWW Zögernd seinen Entschluß wieder. 
WD^MW^^WKA« Er fährt nach Norden und be- 
IÜ «■■*/ ginnt jetzt das Feuer zu eröffnen. 
äBtt: beobachten die Aufschläge. 
Jeder Schuß wird besser. Da be- 
WBy ginnen wir ebenfalls wieder das 
»euer, und wir antworten, wie 
es scheint, nicht ganz erfolglos. 
Es dröhnt und kracht. Die Erde 
bebt und die Luft wird dick, 
Fensterscheiben fallen klirrend zu 
lt. Albert Meyer, Inh. A. Schulz, Berlin. Boden, und die Türen springen 
d"u^a. auf. Das Haus zittert, Staub, 
pen in den Argonnenkampsen. ^Uch Und Qualm nehmen 
einem den Atem und verhindern jeden Blick ins Weite. Bei 
uns ist jedoch jeder nach wie vor auf Posten. Man lacht und 
scherzt und tut mehr als seine Pflicht. Man lauscht, ob 
ein Laut aus der Ferne vom Wasser einen Treffer ver 
kündet, und hört, wie über dem Wasser die Granaten 
hin- und hersausen. 
Als man dann so richtig zur Besinnung kam, gewahrte 
man wieder, daß die Engländer sich, noch während sie 
schossen, weiter nach Nordwesten entfernt hatten. Sie be 
fanden sich bereits außer Schußweite, als bei uns das Feuer 
eingestellt wurde. Dann kam der Tag, ein Tag wie alle 
anderen, freilich hatten wir nun ein Erlebnis hinter uns, 
von dem wir gewiß noch lange zehren werden. 
sofort geht diese Wahrnehmung 
durch die Sprechapparate weiter. 
„Zerstörer, größere Kriegschiffe, 
Flugzeugmutterschiffe, Trans 
portdampfer und größere und 
kleine Fischdampfer. Kurs sämt 
liche jetzt etwas östlich —" wird 
die Meldung fortgesetzt. Die 
Augen der Leute blitzen vor 
Freude, und ihre Stimmen klin- W 
gen frischer als während der W 
ganzen vergangenen neun Mo- I 
nate. Alle wissen sie: die dort 
auf dem Wasser holen sich blu- W 
tige Köpfe, und wir werden in WMWWWW^^^W» 
dem nä chsten Bericht der Obersten W> 
Heeresleitung erwähnt. 
Unten rücken währenddessen 
die Kompanien in Gefechtstel- 
lung. Alles wie auf dem Erer- 
zierplatz. Die Rohre der Bat- 
terien rechts und links drehen 
langsam nach den Schiffen und 
suchen ihr Ziel. 
Heller und heller wird es 
inzwischen. Der Tag kam auf , 
leisen Sohlen geschlichen und “ S j &ei fn) 
brachte eine schöne Fernsicht. Mit dem Glase konnte man 
jetzt achtundvierzig Schiffe deutlich erkennen. Achtundvierzig 
Schiffe setzten also die Engländer ein, freilich nicht die 
besten, um uns anzugreifen und uns die Küstenwacht zu 
erschüttern. Niemand bei uns zweifelte daran, datz es selbst 
diesen Schiffen nicht gelingen würde, uns klein zu krie 
gen. Siegeszuversicht und Siegesgewitzheit lag auf allen Ge 
sichtern. Die Meldungen und Befehle flogen hin und h.er. 
Endlich war der Zeitpunkt gekommen, da dem Gegner der 
erste Gruß entgegengesandt werden konnte. Dröhnend 
krachte die erste Salve und hundert Augen spähten ihr nach. 
Zu kurz! Also die zweite: auch sie ging noch zu kurz. Die 
dritte aber saß bereits mitten zwischen den feindlichen Schiffen. 
Hofphot. O. Tellgmann, Eschwege. 
Eine Soldatenkolonie im französischen Walde. 
III. Band. 
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