Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Schweizerische Offiziere beobachten eine Gefechtsübung vom Schützen 
graben aus. 
Auf Feldbahnuntergestelten aufmontierte große Scheinwerfer der 
schweizerischen GrenzLruppen. 
Fesselballon der schweizerischen Luftschifftruppen. 
Schweizerischer Laufgraben längs der Landesgrenze. 
Mlder von der mobilisierten schweizerischen Armee. 
Nach photographischen Aufnahmen von Franz Otto Koch, Berlin. 
Durch was läßt sich diese plötzliche Härte rechtfer 
tigen? fragte sich natürlich jeder Betroffene. Darüber 
gab es zwei Meinungen. Die einen hielten es für eine 
Absperrung gegen die vielen Fälle von Fahnenflucht aus 
dem französischen Heer über die schweizerische Grenze. 
Die Mehrzahl jedoch ahnte sofort große französische Trup- 
penzusammenziehungen in der Nähe non Delle, die zwar 
nach ihrer genauen Kriegsgliederung und Stärke nicht be 
kannt werden sollten, deren Anwesenheit sich jedoch sehr 
schnell überall herumsprach. — Wahrscheinlich nicht ganz 
ungewollt! 
Die militärischen Kreise Deutschlands und der Schweiz 
interessierte am meisten die voraussichtliche Verwendung 
der neu angesammelten Streitkräfte. Obgleich Spionen- 
meldungen von groß angelegten neuen Feldbefestigungen 
bei Delle berichteten und die Zusammenziehung dadurch 
die Maske einer defensiven, vorbeugenden Absicht er 
hielt. rief die um ihre Sicherheit bangende Schweiz sofort 
zwei weitere Divisionen unter die Waffen, einschließlich 
aller modernen Nachrichtenmittel, wie aus den obigen Ab 
bildungen des neuzeitlichen Scheinwerfers und des schweize 
rischen Fesselballons ersichtlich ist. Auch Feldbefestigungen 
wurden ausgehoben, musterhaft, wie man sie nur bauen 
kann, wenn man durch kein Granatfeuer beim Anlegen 
gestört wird. Eines der Bilder gibt uns Einblick in einen 
solchen Laufgraben mit einem Übergang im Hintergrund, 
der das Überschreiten beim etwaigen Stellungswechsel ge 
währleisten soll.