Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
rrv , , „ Preffe-Pyoto-Lertrieb Paul Wagner, Berlin. 
Kirche am Njemen Ln Kowno. • 
Hofphot. Kühlewindt, zurzeit östlicher Kriegschauplatz. 
Ansicht von Kowno mit der von deutschen Pionieren erbauten Notbrücke. 
wiederum war 
Kowno der Ret- 
tunasanter für 
die Trümmer sei 
nes Heeres, als 
sie sich nach ihrer 
Niederlage an den 
MasurischenSeen 
am 10. und 11. 
September 1914 
in wilder Flucht 
zum Njemen zu 
rückbewegten. 
Wäre Kowno 
nicht gewesen, so 
hätte nach dieser 
Niederlage die 
Neubildung der 
russischen 10. Ar 
mee nicht in so 
kurzer Zeit ausge 
führt werden kön 
nen, wie es tat 
sächlich geschah. 
Aber Kowno be 
herrschte die wich 
tigen Bahnen, die 
von Petersburg 
und dem fernen 
Osten über Wilna und Minsk heranführten. Auch stand 
es in günstiger Verbindung mit der russischen Haupt 
stellung an der Weichsel und dem Bug, konnte also jeder 
zeit die erforderliche Anzahl von Ersatzmannschaften in 
seinem Raum vereinigen und ausbilden. Dazu verfügte 
Kowno über ungeheure Mengen an Kriegsmaterial und 
Proviant. Die neugebildete russische 10. Armee be 
fehligte der General Baron v. Sievers. Ihn schlug 
Hindenburg in der bekannten Winterschlacht in Masuren, 
die im Februar 1915 den Feind völlig zusammen 
brechen liest. Wieder war es Kowno, das im Verein 
mit der noch in russischen Händen befindlichen Njemen- 
festung Erodno 
die zurückfluten 
den, geschlagenen 
Massen aufnahm. 
Sie wurden als 
Kern einer noch 
maligen neuen 
10. Armee be 
nutzt, die uns im 
späteren Verlauf 
des Feldzuges 
durch allerlei Be 
drohungen unse 
rer Grenztruppen 
unbequemwurde. 
Sonnt war Kow 
no zu gleicher Zeit 
ein Ausfalltor 
von großer Stärke 
gegen den Osten 
Preußens und der 
gewaltigste Stütz 
punkt des russi 
schen rechten Flü 
gels, der sich in 
der Njemen-, 
Bobr-, Narew- 
und Weichsellinie 
gegen Westen 
und Nordwesten mehrfach offensiv betätigte. 
Es kam die Zeit, in der der kurländische Kriegschauplatz 
den übrigen Kampfplätzen des Ostens an die Seite trat. 
Ich erinnere an den Plünderungszug der Russen, der Memel 
und Tilsit verwüsten wollte, und an die vielfachen Versuche, 
über die ostpreußische Grenze aufs neue raubend ein 
zudringen. Wir antworteten dieser Gefährdung unserer 
äußersten linken Flanke durch den Einmarsch in Kurland. 
Heer und Flotte wirkten zusammen, und die Armee Below 
drang nach heftigen Kämpfen bis dahin, wo sie noch steht, 
bis zur Linie westlich Riga, südwestlich Dünaburg, nordöstlich 
der Bahn Wilna—Dünaburg. Während der ganzen Zeit
	        
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