Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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feuerbereit zum Emp- 
fang am Erabenrande. 
M \M 3bMmsmmmsk „ Sie kommen!" ruft mein 
^15:3^ Nebenmann. Ich springe 
W auf und sehe über die 
T^ v BW Deckung. Da auf einmal 
cin Krachen,' Staub und 
. ' ' ’ - ' ^ ^ Erdklumpen fliegen um- 
^ her, ich werde zu Boden 
amMM7 * v -! gerissen. Neben mir stöhnt 
mein Nebenmann, %al)U 
llamSf, reiche Steinstücke waren 
uns ins Kreuz geflogen, 
olM uns weiter ernstlich 
JKlflHHRH zu verwunden. Mein 
gt i ' ' I >' W rechter Nebenmann blieb 
verschwunden, die Era- 
\ nate hatte ihn zerrissen; 
W>W^>''-MWWWWMDW dann war sie in meinen 
Unterstand gedrungen 
^ ^.. ^ und hatte ihn vollkommen 
. 'M^WWWWWM zertrümmert. Zu zweien 
krochen wir nun den Gra- 
ben hinunter in die Nähe 
bi®: unseres Zugführers. Un- 
im^BgESmm ,/d sere Artillerie fing nun 
^ ^ auch an. Treffer , auf 
Treffer wurde in die 
i 1 AD Eselsbatterien gejagt, der 
' Wald war in der Dunkel- 
- heit durch die Brennzün- 
A>M'tzE UW H d ererplosi onen grausig 
schönerleuchtet. Der An 
griff der Franzosen schei- 
WV8»M<^''^ M-% '• terte vollkommen. Im 
Anschluß an die blutige 
W^WW^..^ ; r ;„ Arbeit werden wir ab- 
M gelöst, es geht zum Ar- 
DMDMMMDMMDDDWW beitsdienst, Einrichten 
< der französischen V°gesen°°m°°. wester^Sonst Ruhe^ So 
ging es dann täglich um sechs Uhr auf den Kopf, sehr oft 
regnete es in Strömen, einer zog sich dann am Rocke des 
anderen hoch. Unterwegs wurden die Drahtverhaue aus 
gebessert. Dichter Nebel läßt einen öfters in sumpfige Stel 
len, Granatlöcher und dergleichen fallen. Mancher Fluch 
entfährt einem da, härter bisweilen als beim ärgsten 
Trommelfeuer der Franzosen. Doch wir halten aus. Der 
Franzose hat sich hier blutige Köpfe geholt, seine Angriffe 
brachen in unserem mörderischen Feuer stets zusammen. 
klopften schon die so ge 
fürchteten Es elsk anonen 
der Franzosen an unseren 
Unterstand, Fernspre ch- 
drähte flogen umher, es 
wurde schon ganz un 
heimlich. Unsere Rückkehr 
wurde durch den Feuer 
beginn zwar um etwas 
verzögert, doch traten wir 
den Rückmarsch bald wie 
der an. Mein Zugführer, 
ein Landsmann von mir, 
also auch Westfale, hielt 
es nicht länger in dem 
engen Fernsprechstand 
aus, trotz Ermahnungen 
seitens des Kompanie- 
führers. Kaum waren 
wir draußen, da ging das 
Schießen der Eselskano 
nen wieder los, wir dach 
ten uns in einer Hölle, 
einWunder, daß wir über 
haupt heil davonkamen. 
Ein Blindgänger saust vor 
dem Leutnant in die Erde, 
er hebt ihn auf und legt 
ihn dann vor unserem 
Unterstand nieder. Zu 
rückgekehrt schleichen wir 
dann in den eigentlichen 
Sturmgraben. Ich baue 
mir eine kleine Höhle, 
eine merkwürdige Ruhe 
überall, es ist die erwar 
tungsvolle Stille vor dem 
Sturm. Um zwei Uhr 
nachmittags fängt die 
feindliche Artillerie an. 
Auf einmal Trommel 
feuer wie in der Champagne bis abends sieben Uhr. 
Einen Granatsplitter erhalte ich vors Knie, doch da er zu 
wenig Wucht in sich hat, fällt er wirkungslos, ohne mich 
zu verletzen, zu Boden. Ich laufe zu meinem Korporal 
schaftsführer in den Unterstand, der von allen der größte 
war. Zu dreien lagen wir dort übereinander. Um sieben 
Uhr abends endlich verstummte die feindliche Artillerie. Auf 
einmal Tack, tack: der Angriff der Franzosen begann. Schon 
spielen unsere Maschinengewehre, die ganze Besatzung liegt 
Autornobilkolonne in den Vogesen.
	        
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