Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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nähern. Die Kompanien der zweiten Linie werden durch 
die Laufgräben nach P 3 gelangen. Vier Durchlässe in 
unseren Drahthindernissen von 15 Meter Breite müssen 
durch die Kompanien vorher erkundet werden." 
4. Der Angriff selbst. 
„... Uhr 50 Minuten hören die Breschebatterien, wie an 
gesagt, mit ihrem Feuer auf, um andere Ziele zu beschießen. 
Von . . . Uhr bis ... Uhr und noch eine Stunde schießt die 
ganze Angriffsartillerie so, wie verabredet. Sie feuern wäh 
rend des Angriffs weiter, bis die Schützengräben in unserer 
Hand sind, und legen eine Feuerzone nördlich Marchöville. 
Andere geben Zerstörungsfeuer auf die Gräben nördlich und 
südlich dieser Sperrfeuerbarriere ab. Die anderen Batterien 
feuern auf Marcheville oder verstärken die Eegenbatterien. 
Zu der angegebenen Stunde, um ... Uhr, springen die Auf 
klärer in die deutschen Gräben und Minentrichter, unmittel 
bar gefolgt von ihren Kompanien. Die Handgranatenwerfer 
voraus. Jede Kolonne ist von einer Pioniergruppe be 
gleitet. Die Aufklärer müssen in die deutschen Laufgräben 
geschickt werden, um festzustellen, ob eine zweite Linie vor 
handen ist und ob nicht die Möglichkeit besteht, in den Lauf 
gräben sofort in einem gewissen Abstand das Gelände zur 
Verteidigung einzurichten, um dann weiterhin die Grund 
lage für ein Drahthindernis zu schaffen. Auf der Brustwehr 
sind zur Kenntlichmachung des Fortschreitens rote Flaggen 
aufzustellen. Maschinengewehre müssen in der Stellung 
vorgebracht und so aufgestellt werden, daß sie die Verlänge 
rung der Schützengräben und die Laufgräben bestreichen 
können. Während die beiden ersten Kompanien in den 
deutschen Graben springen, gehen die beiden anderen Kom 
panien nach P 3, jede von ihrer Pioniergruppe begleitet. 
Die rechte Kompanie folgt unverzüglich der Kompanie erster 
Linie, die ihren Angriff durch die Breschen bei 14 gemacht 
hat. Die andere Kompanie bleibt bei P 3 als Reserve zur 
Verfügung des Bataillonskommandeurs." 
5. Ablösung. 
„Der Besitz des Grabens wird gleich nach dem Angriff 
durch die Truppen gesichert, die angegriffen haben; vor 
Tagesanbruch werden diese durch frische Truppen ersetzt." 
Der Kommandeur der 1. Brigade: 
Name unleserlich. 
„Pionier- und arbeitstechnische Zusatzinstruktion. 
Abgesehen von den Handgranaten, die von den Angriffs 
truppen mitgeführt werden, wird eine erste Reserve im 
Graben P 3 zu ihrer Verfügung niedergelegt werden. 
Ebenso werden dort Vorräte von Sandsäcken, Schanz 
körben, Schanzzeug und Faschinen niedergelegt sein. Jeder 
Angriffskomp ante wird bei P 3 eine Sektion der 4. Pio 
niere 26 zugeteilt. Die Leute werden 
ausgerüstet mit großen Drahtscheren, 
Faschinenmessern und Beilen. Hand 
werkszeug am Koppel und außerdem 
Handgranaten." 
„Einrichtung des eroberten Ge 
ländes. 
Der Kompanieführer der 4. Pio 
niere 26 wird die Einrichtung in tech 
nischer Beziehung leiten. Seine ganze 
Kompanie und die Abteilung Papin 
werden dabei mithelfen. Der Lauf 
graben wird nach rückwärts zur Ver 
teidigung eingerichtet. Das Hilfsdeta 
chement Boguin wird von Riaville mit 
anbrechender Nacht durch die Verbin 
dungsgräben antreten, um die neue 
Front mit 3000 Meter Drahtnetz zu 
decken. Die 3. Pioniere 25 werden 
dem Detachement Begum folgen und 
die eroberten Gräben durch zwei Sap 
pen verbinden, von denen eine durch 
den Trichter, eine andere südlich davon 
geht. Sie werden ferner das deutsche 
Drahthindernis hinter der eigenen 
Front zerstören." 
„Material. 
Der Kompanieführer der 4. Pio 
niere 26 wird sowohl die Bereitstel 
lung des nachgenannten Materials wie 
seine Verwendung sicherstellen: 
1. Die 3000 Meter Drahtnetz, die 
bereits nach Riaville beordert und durch das Hilfsdetache 
ment dorthin gebracht sind. 2. 800 biegsame Schanzkörbe, 
die am Morgen vor dem Angriff durch die Angriffskom 
panien nach Schützengraben P 3 geschafft sein müssen. 
3. 160 Spaten, 75 Kreuzhacken, 6 Schlegel, 10 Beile, Eisen 
draht, Nägel und so weiter, die bei P 3 am Abend vor dem 
Angriff bereitgelegt sind. 4.1500 Erdsäcke, die in der Nacht 
vor dem Angriff zu füllen sind und hauptsächlich dazu dienen 
sollen, die feindlichen Verbindungsgräben zu verbarri 
kadieren. 6. 200 Hürden und 300 Pfähle für leichte Unter 
stände in Riaville. 
Eine Kompanie der Besatzung von Riaville ohne Tor 
nister wird am Abend des Angriffs in die eroberten Gräben 
bringen: 1. von Riaville 200 Hürden und 300 Pfähle; 
2. von P 3 die Schanzkörbe und Erdsäcke." 
Manheulles, den 26. März 1915. 
Der Bataillonskommandeur und Pionierkommandeur 
der Marschdivision: 
Leveque. 
Einverstanden! 
Der Kommandeur der 1. Marschbrigade: 
I. Hindeur. 
Aus diesem hochinteressanten Befehl ersieht man, daß 
die französische Befehlserteilung anscheinend nicht besonders 
übersichtlich und klar ist. Geradezu vorbildlich ist jedoch der 
Wert, der auf gutes Zusammenwirken der Truppen gelegt 
wird, sowie auf das sorgfältig ausgedachte und vorbereitete 
Markieren von Gelündepunkten als Versammlungs- und 
als Einbruchstelle und die rasche Rückmeldung des Fort 
schreitens der Angriffe durch Fähnchen. 
Der Angriff fand am 27. Mürz statt und gelang auch an 
fangs. Doch hatten die Franzosen nicht mit der Energie 
unserer Truppen gerechnet, die den Gegner im Bajonettkampf 
und mit Handgranaten wieder zurückwarfen und nachts die 
Gräben unverdrossen neu anlegten, die die feindliche Artil 
lerie tagsüber dem Erdboden gleich gemacht hatte. 
Meine Eindrücke beim 
österreichisch-ungarischen Heer im Osten. 
Von Major a. D. Ernst Moraht. 
(Hierzu die Bilder Seite 96 und 97.) 
Ich besuchte die österreichisch-ungarische Front zu einer 
höchst kritischen Zeit. Als ich eintraf, war soeben die Festung 
Przemysl den Russen in die Hände gefallen. Jetzt han 
delte es sich darum, ob die österreichisch-ungarische Kar 
pathenfront start genug war, den neuen Ansturm der 
Aus einem Gefecht bei Bpern zurückgekehrte Soldaten, zum Teil mit Schußmasken gegen die von 
den Engländern geschleuderten Bomben mit giftigen Gasen.
	        
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