Phot. Susanne Homann, Darmftadt. Phot. Willy Dose, Bremen.
KapiLänleutnant Treusch Freiherr Oberleutnant z. S. Wendlandt.
v. Buttlar-Brandenfels, erfolgreicher deutscher I)-Boot-Kom-
erfolgreicher deutscher Luftschiffkom- Mandant.
Mandant.
Werner lief; die Arme sinken. „Mer, fünf — mit Ihnen
sechs gegen einen, Mr. Brown. Cie übertragen den Kriegs
grundsatz Englands gegen Deutschland auch auf den Einzel
kampf."
Der Engländer stieß vor Wut mit dem Fuß auf, winkte
heftig und seine stolze Wache verschwand wieder hinter der
Tür.
Ein Augenblick war Schweigen zwischen den beiden
Männern.
„Sie brauchen nicht zu denken, daß ich Sie fürchte,
Werner Pawlowitsch —" Werner lachte auf — „nein,
nur zeigen wollte ich Ihnen, wer die Gewalt hat."
„Mit gedungenen Kräften! Genau wie Ihr Vaterland!"
„Hüten Sie sich, Werner Pawlowitsch! Die Stunde ist
ernst. Ich stelle Sie noch einmal, zum letztenmal vor die
Frage: Wollen Sie mit mir gehen — dann ist Ihre Mutter
in wenigen Minuten wieder frei —"
„Und ich —?"
„Sie bleiben, der Sie waren: Russe! Bis zum Ende
des Krieges arbeiten Sie für die Firma in Skandinavien oder
England — später werde ich Ihnen hier oder in einer anderen
russischen Stadt das Direktorium der Zweigniederlassung
übertragen. Sie wissen, wie ich Sie schätze — ich möchte
Sie nicht verlieren."
„Und wenn Kurland deutsch bleibt?"
Der Engländer lachte. „Sie stellen merkwürdige Fragen.
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18.
Österreichisch-ungarisches U-Bool mit dem Kommandanten v. Falkhausen kehrt von einem Ausflug in die Adria ln den Heimathafen zurück.
Phot. Bert. Jlluftr.-Ges. m. b. H. Phot. Berl. Jlluftr.-Ges. m. b. H.
Kampfflieger Leutnant Ernst Udet, Kampfflieger Leutnant Buckler,
Führer einer Jagdstaffel, einer der wurde wegen seiner hervorragenden
erfolgreichsten deutschen Flieger. Kampfleistungen zum Leutnant be
fördert.
Außerdem — was ginge es Sie an? Sie gehören nach
Rußland."
Dann würde er folglich nie zurückkommen können; ein
Balte, der sich aus freiem Willen dem Feinde — England
und Rußland — angeschlossen hatte, für den gab es in einem
deutschen Kurland leinen Platz. Allerdings, wurde das Land
wieder russisch, so war die Lage für ihn, folgte er Mr.
Brown nicht, ebenso schwierig. Dann würde man ihm
die Weigerung, vor den Deutschen zu fliehen, niemals ver
geben. Seine Heimat- und Rechtlosigkeit kam ihm in
dumpfem Schmerz zum Bewußtsein, aber ein viel bitteres,
schneidenderes Weh behielt die Oberhand: Deutschland ver
lieren, von Deutschland geächtet sein, und seine Mutter —
„Entscheiden Sie sich," sagte der Engländer und zog seine
Uhr. „Auf der einen Seite die Befreiung Ihrer Mutter,
eine glänzende Zukunft, auf der anderen ein sehr un
gewisses Schicksal für die alte Dame, Rot und Unsicherheit
für Sie, vielleicht auch noch —" er brach ab, als habe er genug
aufgezählt.
Die Befreiung seiner Mutter! Mußte er der nicht seine
Überzeugung und sich selbst opfern? Konnte es da ein Zögern
geben? Richt die glanzvolle Gestaltung seiner Zukunft
konnte ausschlaggebend sein, nur Beide Hände preßte
er an die Schläfen: konnte man einen Menschen vor eine
qualvollere Wahl stellen? Sich selbst aufgeben, alles, was
er liebte und verehrte, wohin das Herz ihn heimlich-zog,