Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Achter Band. (Achter Band)

370 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
»CHAUSSURES 
iVEUMENTs' 
|C0Hf ECTIOHNES 
i|imSG{SSi[XFAHIS 
Deutsche Artillerie mit Maschinengewehrbedeckung auf dem Marsch durch Fismes 
>en Hause in Stellung gebracht. 
Maschinengewehre werden von deutschen Soldaten in einem zerschossen! 
M' m 
Ü'l 
Äs 'jeSK 
ma£iß x *;- 
Deutsche Kavallerie auf dem Vormarsch. 
Zum siegreiche» deutschen Vorstoß zwischen Montdidier und Noyon und zwischen 
Aisne und Marne. 
Nach photographische» Ausnahmen des Bild- und Film-AmleS. 
angriffen, für die Franzosen die Be 
drohung ihrer in dem Frontwinkel auf 
gestellten Verteidigungstruppen, die 
eigentlich von drei Seiten deutsches. 
Artilleriefeuer erhalten konnten. Das. 
möglichst lange Festhalten der Winkel 
stellung und vielleicht auch ihre Aus 
weitung unter Zurückdrängung der 
Deutschen war für die Franzosen 
wichtig, weil die Stellung den Knoten 
punkt Compiogne deckte, den zu halten 
sich Foch fest entschlossen hatte. Die 
Eesamtlage drängte also von selbst 
zum Ausgleich, und Foch konnte hier 
bestimmt einen deutschen Angriff er 
warten. Um gerüstet zu sein, häufte 
auch er rasch Geschütze und Munition 
an, und warf den Rest seiner Reserve 
armee in den bedrohten Abschnitt. 
Da brauste in der Nacht zum 9. Juni 
aus wenigstens 40 Kilometer breiter 
Front der deutsche Artilleriesturm wie 
der über die feindlichen Gräben dahin. 
Der deutschen Artillerie war die schwere 
Aufgabe geworden, Bresche in ein ganz 
besonders stark ausgebautes feindliches 
Verteidigungsnetz zu schießen. Dennoch 
dauerte der urgewaltige Feuerschlag 
der deutschen Kanoniere wiederum nur 
kurze Zeit. Auf 15 Kilometer Breite, 
etwa in der Mitte der Zone des Feuer 
kampfes» stiegen dann die Armee 
gruppen der Generale v.Otinger (siehe 
Bild Seite 211), v. Webern (siehe Bild 
Seite 262), v. Schoeler (siehe Bild in 
Band IV Seite 190) und v. Hofmann 
aus ihren Gräben und nahmen den 
Kampf gegen die 8 Divisionen der 
ersten französischen Linien auf, der 
höchst erbittert und häufig Mann gegen 
Mann geführt wurde. Schon bald 
fielen die Ortschaften Orvillers und 
Mortemer unter dem unwidersteh 
lichen Sturm der Deutschen» die immer 
tiefer in die feindlichen Reihen ein 
drangen. 
Der Jnfanteriestotz nahm rasch dop 
pelte Breite an und erreichte auch eine 
ansehnliche Tiefe, trotzdem das hügel- 
und schluchtenreiche Kampfgelände zu 
beiden Seiten der in die Oise mün 
denden Matz den Franzosen günstige 
Verteidigungsmöglichkeiten bot. Ein 
wesentlicher Vorteil für die Deutschen 
war der Umstand» daß die Franzosen 
den nach Süden gerichteten Stotz nur 
im Nordwesten flankieren konnten, 
weil im Südosten ihre Stellungen 
durch die Oise in zwei Teile getrennt 
wurden. Der Lauf der Oise bildete 
später für die deutsche Unternehmung 
eine ausgezeichnete Flankensicherung 
und verschlimmerte die Lage der Fran 
zosen noch, weil der gefährdete Winkel 
ihrer Aufstellung durch den Flutzlauf 
weiter verengt und spitzer wurde. Der 
deutsche Vorstotz bekam durch die ge 
schickte Ausnutzung der Oiselinie, die 
die Bewegungsfreiheit der französischen 
Divisionen hemmte, die Art eines um 
fassenden Unternehmens. Es kam den 
Deutschen gelegen, datz ihr rechter 
Angriffsflügel, der sich westlich von 
dem den Kampfplatz teilenden Matz- 
bach meist über offenes Land mit leich 
ten Bodenwellen ausbreiten konnte, 
rascher vordrang als der linke Flügel, 
der im Walde von Thiescourt und auf 
dem ganzen stark bewaldeten, schluch- 
tenreichen Hügellande östlich von der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.