Volltext: Der Feldzug in Polen (6 / 1915)

daß die Leiche (wahrscheinlich von den Russen) beraubt wor¬ 
den war. Die Bestattung wird die Kompagnie besorgen. Ich 
zeigte den Leuten das Grab, das ich an einer stillen, grünen 
Mauer gegraben. Sie sagten, an der Chaussee, am Wege, 
allen sichtbar müsse das Grab liegen. Ja, sie haben recht, so 
muß ein Soldatengrab angelegt werden, so liegen auch die 
anderen Soldatengräber, die ich gesehen habe. — Bald nach 
der Wegfahrt der Radfahrer, als wir nach unangenehmen 
Fastentagen eine gute Hühnersuppe zu uns nahmen, wurden 
wir durch den Zuruf auf die Straße gelockt, gefangene Rus¬ 
sen würden vorbeigeführt. Wir eilten hinaus und sahen wirklich 
endlose Züge russischer Gefangener; 13 Offiziere, darunter ein 
Oberst, Tausende von Gemeinen. Eine neue Schlacht, die 
Schlacht bei Nowo Alexandrija ist gewonnen. Noch sind un¬ 
sere Offiziere nicht zurückgekehrt, die Näheres erzählen könn¬ 
ten, jedenfalls aber ist der Erfolg groß. Unsererseits sind ver¬ 
hältnismäßig wenige gefallen, auf gegnerischer Seite sehr 
viele Tote und Verwundete. Es heißt, wir seien nur Zeugen 
eines Teiles der großen Schlacht gewesen, die im Augenblick 
zwischen Warschau und Nowo Alexandrija in breiter Front 
geschlagen werde. Jetzt werden die Entbehrungen der letzten 
Tage bald ein Ende haben. 
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