Volltext: Der Feldzug in Polen (6 / 1915)

früh aufgemacht, um die russtfchen Verteidigungsstellungen 
zu besehen, die geschickt angelegt sind; dabei trat ich in eine 
unterirdische Deckung, in der Bänke, Stühle und Tische an¬ 
gebracht waren. Ein Raum für etwa 60 Mann. Da hätte 
nur ein Volltreffer wirken können. Ich leuchte mit der Ta¬ 
schenlampe weiter hinein und sehe 8 russische Infanteristen, 
die ihre Bajonette sofort ergriffen. Ich hatte nur meinen Re¬ 
volver bei mir. Ich brüllte gleich den ersten an, riß ihm die 
Knarre aus der Hand und fluchte auf deutsch — polnisch 
kenne ich nur die Lebensmittel — so laut ich konnte. Der Er¬ 
folg blieb nicht aus. Sie legten die Waffen nieder und über¬ 
fielen mich mit einem Kauderwelsch von Bitten. Mein 
Hauptmann lachte sich halb tot, als ich mit meiner Kolonne 
ankam. 
Ein nobles Quartier. 
30. September 1914 
Wir singen und sagen vom Grafen so gern, 
Der hier auf dem Schlosse gewöhnet, 
Potocki, so hieß er, doch weilt er jetzt fern. 
Seinem Wein haben heut wir gefronet. 
Denn heute erreicht uns glückliche Kund', 
Die Russen sind gänzlich geschlagen, 
Viktoria, so schallt es von Mund zu Mund, 
Die Pulse höher nun schlagen. 
Wir reisen weiter, wir reisen zum Feind, 
Faust drauf! Sie werden verhauen. 
Der polnische Sekt im Glase hell scheint, 
Den Kaiser in Gloria wir schauen! 
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