Volltext: Gemeinde Lichtenberg

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genannte Landstrich „ das große Amt enthalt der Thunaw (Donau) “ war. Weitere, nördlich 
der Donau befindliche Ämter waren das Kameramt im Raum St. Martin im Mühlkreis und 
„das kleine Amtl“ in der Riedmark mit 18 Untertanen. 
Wann diese Ämtereinteilung erfolgte, ist mir unbekannt. Bewusst ist mir allerdings, dass es 
auch wie bei uns in Lichtenberg im Kameramt einen Aichberger und einen Gütenberger gab, 
sowie im Amte ob des Inn, ebenfalls zu Wilhering gehörig, ein Mayr zu Edt sitzt. 
Nachdem die ersten Hausnummern erst um 1770 geboren wurden, ist man aus der vorherigen 
Zeit besonders auf die angeführte Pfarrzugehörigkeit des Untertanen angewiesen. Fehlt aber 
dieser Hinweis, ist Vorsicht geboten. 
Wahrscheinlich wurde mit der Einführung der Ämter auch der so genannte Amtmann in 
Dienst gestellt. Er war als Vertrauensmann zwischen Untertanen und Grundherrschaft in 
allen Belangen und Vorkommnissen wie Hofübergabe, Hofübernahme, Kaufverträgen, 
Heiratsabreden, Grundstreitigkeiten und Elementarereignissen (Hagelschäden, Feuer) im 
Dienst. Er kannte die Bewohner seines Bereiches, konnte wahrscheinlich lesen und schreiben 
und war in seiner Funktion vom Militärdienst befreit. Als erster mir namentlich bekannter 
Amtmann wird ein Mathias Mitter aus Dürichstetten vom Mittergut, Pfarre Gramastetten, 
anno 1591 genannt. Er führte diese Amtshandlung bis 1629 durch. Nach seiner 
Amtübernahme wurde auch der Name Mitter amt eingeführt und blieb bis zur 
Bauernbefreiung 1848. 
Bei Hofübergaben und -übernahmen war neben dem Amtmann auch ein so genannter 
Ansager, ein Vertreter für die Witwe und weichenden oder Gerhaber für minderjährige 
Kinder auf der betroffenen Wirtschaft anwesend. 
Vieles was in der damaligen Zeit noch normal und alltäglich war, können uns wir 
Wohlstandsmenschen nur mehr sehr schwer vorstellen. Das Leben der meisten Bewohner war 
sehr karg und mühsam. Krankheit, Hunger und Krieg waren die gefürchteten 
Lebensbegleiter. Deshalb war es auch eine fromme Hoffnung der gläubigen Menschen nach 
diesem opfervollen, irdischen Leben den himmlischen Lohn zu empfangen. 
Diese obgenannte Pergamenthandschrift lässt erkennen, dass auf Grund des 
vorgeschriebenen Getreidezehent bereits eine gewisse ackerbauliche Wirtschaftsweise 
bestehen musste. 
Über Anbaumenge und Ernteerträge sind mir nur die erst 461 Jahre später im 
Theresianischen Gültbuch erschienen Angaben bekannt. Auf Grund dieser Tatsache sehe ich 
in dieser langen Zeitspanne keinen Mehrertrag bringenden Fortschritt im Getreidebau in den 
rauen Lagen des Mühlviertels. 
Erst mit dem so genannten Theresianischen Gültbuch 1748 — 1750 sind Anbau und 
Ernteerträge im Gebiet von Lichtenberg bekannt. 
Anbau: Korn 1 Metzen Ernte: 3-4 Metzen 
Anbau: Hafer 1 Metzen Ernte: 2-4 Metzen 
Kleine Menge von Weizen und Gerste wurde nur von 2 Lichtenberger Bauern 1750 angebaut. 
Ein besonders interessanter Hinweis auf Hausnamensentstehung und Wirtschaftsentwicklung 
aus dem Urbar Wilhering 1287: 
1287 Wazzerleit 
1343 Wazzerleit Heumad (Hevmad) 
1523 Oberhamader und Niederhamader 
1666 Oberhämetner und Niderhämetner
	        
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