Volltext: Gemeinde Lichtenberg

22 
unterzeichnet in späteren Jahren manche Kauf- und Schenkungsurkunden über Häuser seiner 
Pfarre. Etwa 35 Jahre hindurch war er Kirchenrektor, denn noch 1341 verkauft er einen 
Weingarten an seine Schwäger. 
Sein Amtsnachfolger scheint Dietrich gewesen zu sein, der früher die Pfarre Ebelsberg 
innegehabt hatte. Sein Oheim Otto war Pfarrer und Dekan in Leonfelden, sein Vetter 
Wemhard Vikar in Ottensheim; seine Schwester Katrein war an den Amtsschreiber Andreas 
in Ottensheim verheiratet. Von 30 Pfund Geld, um die Wilhering zwei Güter verpfändet hatte, 
zahlte er 14 Pfund, damit diese Häuser leichter eingelöst werden können; von deren Erträgnis 
sollen den Brüdern an den Quatembertagen Fischspeisen zur Aufbesserung der Kost gereicht 
werden. Dass dieser Pfarrer reich und freigebig war, erhellt auch daraus, dass er beim Stifte 
St. Florian 35 Pfund liegen hatte, von denen er 20 diesem Stifte schenkte, den Rest seiner 
Schwester und den Kindern seines Bruders Ulrich vermachte. 
Für Jahrzehnte lässt sich nun kein Pfarrer nachweisen. Erst Ende 1382 wird ein Vikar Wytig 
genannt, der dem Gotteshause Ottensheim zur Herhaltung eines ewigen Lichtes vor dem 
Allerheiligsten („vor Gottes Leichnam“) das Stadlergut in Fraunberg widmete („sein Gut zum 
Stadien, gelegen auf dem Fraunberg“). 
In Gramastetten war schon 1374 ein ewiges Licht gestiftet worden durch Diemut von 
Rottenegg, Witwe nach Hermann von Landenberg und Hofmeisterin der Herzogin von 
Österreich. Sie kaufte dem Thunrat von Volkrat das Lindhamergut um 32 Pfund ab und 
schenkte es der Kirche Gramastetten. Mit dem Kauf eines Gutes waren damals eigentlich nur 
der Zehent und die verschiedenen Abgaben erworben. An solchen leistete der Lindhammerhof 
jährlich 9 Metzen Korn, 27 Metzen Hafer, 1 Schot Haar (1 Schot war das Gewicht von 20 
„Haarreisten“ oder Flachsbündel), 3 Pfund Baumöl, 6 Hühner, 60 Eier, 6 Käse, an barem 
Geld 60 Wiener Pfennige und für Weihnachtsbrot 10 Pfennige. 
Diese Abgaben schienen der Käuferin zu hoch; sie ermäßigte dieselben und wandelte sie in 
Geld um, so dass der Inhaber des Hofes jährlich 13 Schillinge 10 Pfennige dem Zechmeister 
(Pfründenverwalter oder Zechpropst) der Kirche Gramastetten geben musste. Dieser soll für 
jährlich 10 Schilling ein ewiges Licht vor dem St. Nikolausalter herhalten lassen; vom Rest, 3 
Schilling 10 Pfennig, werde an jedem 6. Mai ein Jahrtag für die Wohltäterin Diemut und die 
verwandte Familie Biber gehalten. (Diemut war die Tochter des letzten Biber auf Rottenegg.) 
Am Vorabend dieses Gedächtnistages soll die Bigil (Totenoffizium) gesungen werden, am 
Tage selbst ein Seelenamt gesungen und zwei stille Messen gelesen werden. Zur selben 
Stunde, wann dies alles vollendet ist, reiche der Zechmeister ohne Widerrede dem Pfarrer 3 
Schilling 10 Pfennig und davon gebe dieser die 10 Pfennige den zwei Geistlichen, die er zur 
Aushilfe berief. Werde aus irgendeinem Grund der Jahrtag nicht vorschriftsmäßig gehalten, 
so verteile der Zechmeister das Geld unter die Armen. 
Eine ähnliche Stiftung war am 19. Mai 1365 erfolgt. Wenzel Bemdorfer, sein Vater Herwort 
und sein Oheim Ulrich schenkten der Kirche den Hof „zu den Ryenn“, Riener in Stetten. Das 
Gut diente jährlich 1 Vi Pfund Wiener Pfennige. Für 1 Pfund Geld mussten die Zech- und 
Lichtmeister drei Kerzen besorgen, deren eine an den Festtagen vor dem Allerheiligsten, die 
andere vor dem Frauenaltar, die dritte als Wandlungskerze brennen sollte. Für das restliche 
halbe Pfund wurde für das Laurenzifest ein Jahrtag mit vier Messen gestiftet. Für den Fall der 
Nichterfüllung dieser Bedingungen drohte man mit der Verlegung der Stiftung in ein anderes 
Gotteshaus. Aus den Erträgnissen des Rienergutes behielten sich die Bemdorfer nur die 
jährliche Abgabe von ! Metzen Hafer und 1 Huhn als sogenanntes Vogtrecht, das heißt als 
Anerkennung des Schutzrechtes.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.