Volltext: Elementar-Lehrbuch der Harmonie- und Generalbaß-Lehre

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Gewöhnlich werden der Sopran und Bass die äußeren Stim¬ 
men , und der Alt und Tenor die Mittelstimmen genannt. Ebenso 
sagt man auch von den Instrumenten z. V. die Violinstimme, die 
Flötenstimme, die Hornstimme u. s. f. 
8. 9. 
Die genaue Kenntniß, welchen ilmfang der Töne öiue jede 
Stimme mit ihrem eigenen Schlüssel in sich begreift, ist sehr wesentlich. 
Da der Umfang aller bekannten Töne nur durch die öftere 
Wiederhohlung der wirklichen natürlichen sieben Töne mit ihren t'ünst- 
lichen Erhöhungen und Erniedrigungen in immer verjüngterem Maß- 
stabe entsteht, also der auf den ursprünglich siebenten folgende achte 
Ton eigentlich dem ersten ganz gleich und so zu sagen nur verjüngt 
oder verkleinert ist, so hat man den ganzen Tonumfang in Octaven 
(Achtenabtheilungen) abgesondert, und einer jeden solchen Octave, 
als Inbegriff von sieben regelmäßig auf einander folgenden Tönen, 
eine eigene Benennung gegeben. 
Zur deutlicheren Vorstellung der Verjüngerung oder Verkleine- 
rung eines und des nähmlichen Tones kann ein Vergleich mit einem 
Porträte aus der Mahlerkunst dienen. Man kann sich z. B. von einer 
und derselben Person mehrere Bildnisse in stufenweiser Größe denken, 
und es wird das größte, so wie das kleinste Vildniß, wenn es ge- 
treu ist, immer die nähmlichen Züge darstellen, folglich eines mit dem 
anderen in der Wesenheit gleich, und nur tm Maßstabe verschieden 
seyn. Ebenso verhält es sich auch mit den Tönen, da wirklich, wenn 
man irgend einen oder mehrere achte Töne mit ihrem ursprünglichen 
ersten Tone zugleich erklingen läßt, gar kein anderer Unterschied, als 
jener in dem verschiedenen Maßstabe wahrgenommen werden kann. 
Obschon es bis gegenwärtig kein absolutes Tonmaß gibt, so hat 
man doch allgemein den Ton C als tiefsten Ton angenommen, und 
folgende Octaveneintheilung bestimmt, nähmlich: 
die Contra- Octave, welche die sieben (tiefsten) Contra-Töne in 
sich begreift, und zwar: vom Contra-O. bis einschlüssig zum 
Contra - 
die große Octave mit ihren sieben großen Tönen, vom großen C 
bis zum großen H. 
die kleine Octave mit ihren sieben kleinen Tönen, vom kleinen 
c bis zum kleinen h. 
die eingestrichene Octave mit ihren sieben eingestrichenen Tönen, 
von e bis Ii. 
die zweygestrichene Octave mit ihren sieben zweigestrichenen Tö- 
neu, von c bis h.
	        
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