Volltext: Im Heiligen Krieg nach Persien [37]

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sich flackernd formenden Figuren und seinem 
leisen Singsang meine Sinne gefangennahm und 
dem Einsamen die ganze friedliche Schönheit des 
Feierabends ins Herz zauberte. Was war das 
Leben damals schön trotz Einsamkeit und Ent 
behrung! Wann würde für mich wohl wieder 
Feierabend sein? Würde Mir der Höchste die 
Gnade erweisen und mich aus dieser persischen 
Erbärmlichkeit lebend herauskommen lassen? 
Würde er mir einmal den aftikanischen Steppen 
abend vor dem Felt unter meinen braven Wa- 
goscha wiedergeben? Die Stimmen der Dämme 
rung und der Nacht möchte ich wieder hören! Das 
zögernde Rack-rack-rack der Nachtaffen, dazwischen 
die in gleichmäßiger Wiederkehr harmonische, sanft 
lockende Rufunterhaltung der Nachtvögel, das 
kecke Schnetsch-krrr-krrr der aufbäumenden Perl 
hühner, das behaglich vom Wasser herüber 
dröhnende GrMje» der Flußpferde und fernes, 
schwach schallendes Löwengebrüll — jene wunder 
volle Symphonie der ungefesselte» aftikanischen 
Natur. — Allah Kerim — Gottes Güte ist groß 
— sanft wiegte mich das Tönen der Erinnerung 
von neuem in den Schlaf. 
Ein leichter, kühler Windhauch erweckte mich 
wieder. Nanu, das Zimmer war doch überall 
geschlossen? — Bei dem unsicheren Licht des Mav- 
gals tastete ich mit den Augen die Wände ab. Da, 
der die Wand verkleidende dunkle Teppich be 
wegte sich leise; hob sich etwas — schwang zurück. 
Eine Hand erschien an seinem unteren Rand,
	        
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