Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

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Ja, mancher langjährige Zwist und Streit ist durch eine solche Veranstaltung 
geschlichtet worden. Unser Kolleg gab am 20. September einen Musikabend 
zum Besten des Rotes Kreuzes und verwandter Vereinigungen zur Linderung 
der Kriegsnot. Die Kritiken in den hiesigen deutschen Zeitungen über diese 
Feier waren tadellos. An diesem Abend kamen 500 Dollar ein für das Rote 
Kreuz. Auf allgemeinen Wunsch der hiesigen Bewohner wird bald noch- 
mals ein solcher Musikabend stattfinden und zwar in einem größeren Saale 
als vordem. Dem gigantischen Ringen im Auslande dürfen wir nicht taten- 
los zusehen. Zusammenschluß zu einer gemeinsamen Aktion tut not. Keine 
Zersplitterung! So wollen wir hier in Brasilien unseren kämpfenden Brüdern 
in der alten Heimat zur Linderung der Not beispringen, so auch unser Volks- 
tum gegen die gemeinen Lügen und Verleumdungen verteidigen! 
Fr. Theophilus Laufenberg, 0. F.M. 
Allerlei aus Sriefen von 
Deutschen im Muslanüe. 
St. Louis (Missouri), 3. September 1914. 
eit einem Monat befindet sich Deutschland im Kriege und seitdem sind 
wir Deutsche in Amerika, nachdem England das atlantische Kabel durch- 
schnitten hat, in Bezug auf Zeitungsnachrichtendienst von der Heimat fast 
gänzlich abgesägt. Nur kurze Funkentelegramme, werden täglich von dem 
deutschen Botschafter in Washington D. C. bekannt gegeben. Wenn diese Mit- 
teilnngen auch gedrängter Kürze und spärlich, so sind wir doch froh, wenigstens 
diese zu bekommen. Wenn wir wenigstens die amtlichen Verlustlisten einsehen 
könnten, denn fast jeder Deutsche hier hat Freunde und Verwandte in der 
Armee, deren Schicksal ihm am Herzen liegt. . . . 
Unsere Gedanken und Wünsche sind mit den Stammesbrüdern drüben. 
Schade nur, daß wir nicht mit dabei sein können! Alles, was wir jetzt tun 
können, ist, für die Verwundeten und Hinterbliebenen Sorge zu tragen zu 
Helsen. Hier in St. Louis haben die Deutscheu sich das Ziel gesteckt, eine 
Million Dollar für diesen Zweck aufzubringen, und es wird überall fleißig 
gesammelt Chicago und New Jork wollen je zwei Millionen Dollar, 
Philadelphia anderthalb Million sammeln usw.; dazu kommen noch die zahl- 
reichen übrigen größeren und kleineren Städte, denn Deutsche gibt's hier über- 
all. Deutsche Versammlungen haben in allen Teilen des Landes stattgefunden, 
um gegen die hiesigen Tageszeitungen zu protestieren, die in ihren redaktionellen 
Spalten gehässige oder unwahre Mitteilungen über Deutschland und den 
Krieg veröffentlichen.
	        
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