Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

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II- Opferwilligkeit und Hilfsbereitschaft. 
Den verwundeten. 
nun seid ihr still in unser Tal gezogen, Aus euren Augm soll es fröhlich strahlen; 
Und alle Herzen öffnen sich euch weit. Denn eure Wunden sind ja euer Ruhm, 
Hier findet ihr nach heißem Kampfeswogen Das deutsche Volk preist euch zu tausend Malen 
Die Friedensstätte, die euch längst bereit. Und neigt sich tief vor eurem Heldentum. 
Es harren viele Hände euch zu warten Die großen Siege habt ihr mit erstritten, 
Und sanft zu lindern eurer Schmerzen Glut, Das schlingt um uns ein unzertrennlich Band. 
Und unser Tal grüßt wie ein Gottesgarten. Wir danken euch für das, wie ihr gelitten, 
Und unsere Wälder rauschen: „Mut, nur Mut!" Und mit uns dankt das ganze Vaterland. 
Mit Gottes Hülfe werdet ihr genesen 
Und bald vergessen alles Ungemach, 
Und nur was groß, so herrlich groß gewesen, 
Das bleibe ewig euch im Herzen wach. 
Elisabeth Blumberg. 
D 
Hei verwundeten Kriegsgefangenen. 
10. September 1914. 
ie feindlichen Verwundeten werden auf ausdrücklichen Befehl der Militär- 
Verwaltung in gleicher Weise behandelt wie unsere eigenen Verwundeten. 
Denselben Grundsatz stellt ein Erlaß des preußischen Kriegsministers auf. Ueber 
die Opfer des Krieges breitet sich das schützende internationale Banner des Roten 
Kreuzes, das Banner des Christentums und der Menschlichkeit, das keine Feinde 
kennt und im Verwundeten nur den armen, hilfsbedürftigen Menschen sieht. 
Es ist ein glänzender Ruhmestitel für das deutsche Volk, daß in den 
deutschen Lazaretten alle feindlichen Verwundeten die sorglichste Pflege finden. 
In den letzten Tagen sprach ich mit Hunderten von verwundeten Kriegs- 
gefangenen, und alle sind voll des Lobes und der herzlichsten Dankbarkeit für 
die deutsche Pflege. Wenn ich sie fragte: „Seid ihr mit euerer Pflege zu- 
frieden?" so antworteten sie freudig: „Wir sind sehr zufrieden, wir hätten 
nie gedacht, in Deutschland so gut aufgehoben zu fein, die Aerzte und Schwestern 
nehmen sich unser in rührendster Weise an." Wie oft hörte ich diese Verwuu- 
deten in den bewegtesten Worten ihren Pflegern danken, einer suchte sogar 
mühsam in einem deutschen Wörterbuch die nötigen Worte nach, um sich den 
Schwestern verständlich zu machen und seiner Dankbarkeit Ausdruck zu geben. 
Es sind namentlich unsere tüchtigen deutschen Aerzte, die in diesen 
Tagen der deutschen Kultur und Menschlichkeit einen glänzenden Ruhmeskranz 
flechten, diese heroischen Kämpfer des Operationssaales, diese Kämpfer gegen 
die Verheerungen der Geschosse, die mit liebevoller Sorgfalt die gefährdeten 
Glieder zu retten suchen, denen so mancher deutsche und feindliche Krieger es 
verdankt, vor jammervollen Verstümmelungen bewahrt zu bleiben, diese edlen 
Aerzte, die alle einen so hohen Anspruch erheben dürfen auf des deutschen Volkes
	        
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