Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

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Helm das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse verliehen. Oskar soll sich auch brillant mit 
seinen Grenadieren geschlagen haben. Er hat das Eiserne Kreuz 2. Klasse bekommen. Sage 
das Ina-Maria (Gemahlin des Prinzen Oskar). Gott schütze und helfe den Jungens weiter; 
er sei auch mit dir und den Frauen allen. Papa Wilhelm. 
Am 22.August verkündete der Kaiser bei einer Truppenbesichtigung den 
Sieg in Lothringen durch folgende Ansprache: 
Kameraden! Ich habe euch heute um Mich versammelt, um Mich mit euch gemein- 
schaftlich zu freuen über die Siege, die unsere wackeren und tapferen BrUder in Lothringen 
erfochten haben. Es haben dort Truppen aller deutschen Stämme unter Führung Sr. k. H. 
des Kronprinzen von Bayern gefochten, Mannschaften aller Jahrgänge, Aktive, Reservisten 
und Landwehrleute gekämpft, geblutet und gesiegt. Diesen Sieg haben wir in erster Linie 
unserem alten, treuen und allmächtigen Gott zu verdanken. Großes haben wir noch zu 
leisten, es werden noch viele blutige Schlachten kommen. Aber wir wollen und müssen 
siegen: denn wir kämpfen für eine gerechte Sache. Gemeinsam wollen wir unseren Feinden 
ans Leder gehen. Sodann wollen wir unserer tapferen Gefallenen gedenken. Kameraden! 
Ich fordere euch auf, mit Mir unserer tapferen Armee in Lothringen ein dreifaches Hoch 
auszubringen. Hurra! Hurra! Hurra! 
ver Kaiser im Helüe. 
-S^as Leben im Felde bekommt dem Kaiser so gut, daß er zehn Jahre jünger 
I» geworden." So berichtete der italienische Publizist Eabasiuo-Reuda, der 
als Gast der Reichsregierung das deutsche Große Hauptquartier besuchte, 
im Giornale d'Jtalia. „Seit dem Kriegsansbruch sah ich den Kaiser in Berlin 
dreimal. Am historischen Tage des 31. Juli, als er von Potsdam nach 
Berlin zurückkehrte, dann ein paar Stunden später, als er seine Rede an das 
Volk hielt; endlich am 16. August, als er ins Feld reiste. Jedesmal fiel 
mir der harte, stählerne, tragische Ausdruck seines kühnen Gesichtes auf, in 
dem selbst bei leidenschaftlichster Volksbegeisterung keine Muskel zuckte oder 
auch nur das blasseste Lächeln erschien. 
„Der Wilhelm, den ich im Hauptquartier sah, war ein ganz anderer. 
Er war der Kaiser von früher, der Kaiser der guten Tage. Das war 
der Kaiser, der unser Land in Freud und Leid besuchte, der nach der Kata- 
strophe von Adna, als die Franzosen und Engländer das italienische Heer 
frohlockend mit Schimpf und Hohn bedeckten, mit feierlichem Prunk nach Rom 
kam, um Italien und dem italienischen Heere seine Achtung und sein Ver- 
trauen zu beweisen. Der Kaiser, den die französischen und englischen Blätter 
schlaflos, gealtert, niedergebrochen schildern, macht im Gegenteil wirklich den 
Eindruck, als wäre er um ein Jahrzehnt verjüngt worden. Er hat 
wieder ganz jugendliches Aussehen und zufriedenen Gesichtsausdruck, und ein 
etwas spöttisches Lächeln wie sonst. Er muß sich offenbar an den Krieg 
gewöhnt haben. Obfchon die Kaiservilla wie der Kaiser selbst natürlich unter 
strengstem Polizeischutz steht, liebt es Wilhelm II. ohne Begleitung auszugehen, 
als wäre er in Potsdam. So sah ich den Kaiser wiederholt mit Kindern 
scherzen, und er war dabei so aufgeräumt, wie je.
	        
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