Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

Das Schwert ist gezogen, das Ich ohn> siegreich z'lr «bi/1 >, ohne 
Ehre nicht wieder einstecken kann, und ihr alle sollk>.^und> y? erdet u;ir dafür<sSMn, 
daß es erst in Ehren wieder eingesteckt wird. Dafür bürgt ihttMir,^daß Ich den Frieven 
Meinen Feinden diktieren kann. Auf in den Kampf mit den GchneM dnd ^nieder mit den 
Feinden Brandenburgs. Drei Hurras auf unser Heer! T^ 
Der Regimentskommandeur erwiderte darauf: 
Ew. Majestät danke ich ganz untertänigst im Namen von fast 7000 Grenadieren und 
Füsilieren für den überaus gnädigen Abschiedsgruß, den Ew. Majestät uns zugerufen haben. 
Wir geloben hier auf dieser von der Tradition geheiligten Stätte, wo Jahrhunderte preußischen 
Ruhms auf uns herabsehen, den Grenadieren des großen Königs es gleich zu tun, die furchtlos 
einer Welt von Feinden entgegensahen, nur ihrem König und ihrer gerechten Sache ver- 
trauend, so vertraut ein jeder von uns Ew. Majestät. Unser unbezwingbarer Wille zum 
Siege soll gleich sein dem, der die Stürme von Chlum und St. Privat beseelte, und jeder 
von uns, der in den beiden Regimentern in Reih und Glied steht, weiß, daß es nur eins 
gibt für uns, zu siegen oder zu sterben. Dies geloben wir, indem wir in den alten preußi- 
schen Schlachtruf einstimmen, mit dem wir heute unser Leben aufs neue bis zum letzten 
Blutstropfen Ew. Majestät weihen: Se. Majestät der Kaiser und König, unser geliebter 
Kriegsherr und Regimentschef Hurra! 
Am 16. August verließ der Kaiser Berlin, um sich in die Nähe des 
westlichen Kriegsschauplatzes zu begeben. Vor seiner Abreise ließ er an den 
Oberbürgermeister von Berlin folgenden Erlaß gelangen: 
Der Fortgang der kriegerischen Operationen nötigt Mich, Mein Hauptquartier von 
Berlin zu verlegen. Es ist Mir ein Herzensbedürfnis, der Berliner Bürgerschaft mit Meinem 
Lebewohl den innigsten Dank zu sagen für alle Kundgebungen und Beweise der Liebe und 
Zuneigung, die Ich in diesen großen, schicksalsschweren Tagen reichlich erfuhr. 
Ich vertraue fest auf Gottes Hilfe, auf die Tapferkeit von Heer und Marine, 
sowie auf die unerschütterliche Einmütigkeit des deutschen Volkes in den Stunden der Gefahr. 
Unserer gerechten Sache wird der Sieg nicht fehlen. 
Berlin im Schlosse, 16. Aug. 1914. Wilhelm, I. R. 
3m kaiserlichen Hauptquartier am Nhein. 
«Tin trüber Frühherbstmorgen, der aus grauen Nebeln steigt und die Umrisse 
^ der Bergwände nur unklar hervortreten läßt. Eine drückende Schwüle 
lastet schwer auf den Menschen, die in gespannter Erwartung dahinleben. 
Keine Nachrichten vom Kriegsschauplatz? . . . 
Um Mittag die Kunde von dem Einmarsch in Brüssel, vom Volke mit 
Jubel begrüßt, wie das kaiserliche Auto von begeisterten Kinderstimmchen; ein 
wärmender Sonnenstrahl, der aber doch die Last von den Seelen nicht hinweg- 
zunehmen vermag. Die Natur drückt auf die Menschheit; die Sonnenfinsternis 
beginnt ihre Schatten zu werfen. Alles Licht scheint zu verschwinden; kaum 
ein Viertel, wie das des abnehmenden Mondes, ist von der Sonne geblieben, 
genug, um das Weltall zu erhellen, aber mit einer düsteren, freudlosen 
Helligkeit, ohne Glanz, ohne Wärme. Die Vögel scheinen verschwunden zu
	        
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