Volltext: Die Brennpunkte der Schlacht im Juli 1916 I. Teil. [20/I. Teil] (Band 20 I. Teil / 1927)

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waren bis auf kleinste Reste verschwunden, Hindernisse beseitigt, Unter- 
stände meist eingeschossen. Besonders schwer hatte 9./R. 99 westwärts 
Feste Schwaben geblutet. Hier fand der feindliche Angriff daher auch 
die günstigsten Vorbedingungen. Das Ziel des Feindes war die auf 
der beherrschenden Höhe 151 nördlich der Dorftrümmer von Thiepval 
liegende Feste Schwaben. 7.30 vorm. meldete 10./R. 99 das Nahen 
einer breiten, dichten Rauchwolke. Die Besatzungen eröffneten Gewehr- 
und M.G. - Feuer, die Artillerie schoß Sperrfeuer. Der 8° vorm. in 
dichten Linien beginnende Angriff der Iren wurde vor 12./R. 99 und 
I./Bayer. R. 8 abgeschlagen . Nur am linken Flügel dieser Kompagnien 
gelangten Gegner in die vorderste Stellung. Gegen 19. und 9./R. 99 
setzte der Angriff mit solcher Wucht ein, daß zwei dort befindliche M.G. 
nur kurz feuern konnten. Dann wurden sie vom Gegner überrannt, da 
ihre Bedienung meist tot war. M.G. bei 12. und 7. Komp., sowie in der 
Straßburger Steige wirkten dagegen hervorragend und konnten fast 
ununterbrochen feuern. Ein MG. auf der Feste kam nicht mehr zum 
Schuß; kurz vor dem feindlichen Angriff hatte ein Volltreffer M.G. 
und Bedienung größtenteils verschüttet. Der mit seinem Läufer zum 
Ausgraben herbeieilende Zugführer fiel. Bei 10. Komp. erreichte der 
Feind zunächst Steinweg und Meisengasse, dann auch Straßburger 
Steige. Auf dem rechten Flügel der 9. Komp., deren Führer, Oblt. 
Hille, im Kampfe fiel, stießen dichte khakifarbene Haufen in Richtung 
auf die Hansastellung durch. Sie fielen dann, südwärts einschwenkend, 
der Feste Schwaben in den Rücken, besetzten diese, drangen über die 
Hansastellung in die Artilleriemulde Grandcourt vor und blieben dort 
etwa 400 m vor den Batterien liegen. Die vorn und in der Feste über- 
rannten R. 99er und Bayern hatten sich tapfer gewehrt, jedoch waren 
sie der großen feindlichen Übermacht erlegen. Viele Tapfere waren ge- 
fallen oder verwundet, viele waren in Gefangenschaft geraten. Von 
4./Bayer. R. 8 fielen Htpm. S ch o r e r und V.F. Wild, als sie bereits 
auf dem Wege zur engl. Stellung waren. Lt. d. R. T r a u b wurde ver- 
mißt. Trotz wiederholter Vorstöße des Feindes hielt sich der linke 
Flügel der 9./R. 99 noch längere Zeit, schließlich wurde er aber auch 
von drei Stellen angegriffen und mußte nach erbitterten und Verlust- 
reichen Nah kämpfen seine Stellung ausgeben. Durch in größter Eile er- 
baute Barrikaden wurde der Graben der links anschließenden 7. Komp., 
Lt. d. R. S ch m i d t, abgeriegelt und mit Handgranaten verteidigt. Hier 
rettete der beispiellose Mut des Offz.St. G e l s e n l e i ch t e r die be- 
drohliche Lage. In heldenmütigem Kampf opferte der Tapfere sein
	        
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