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Welt sich stützende Feindesmacht durch Masseneinsatz eigener Truppen 
zu zermürben. Wenn damals trotzdem solche Hoffnungen bestanden und 
die deutsche Führung wesentlich beeinflußten, so gründeten sie sich auf 
die Überlegenheit der deutschen Truppe, die in den beiden zurück- 
liegenden Kriegsjahren ohne jeden Zweifel erwiesen war. Aber diese 
Berechnung hatte den Fehler, daß die gewaltige Überanspannung der 
Kraft diese auf rein persönliche Faktoren sich gründende Überlegenheit 
nicht nur schwächen, sondern sie in unwidereinbringlichem Maße zer- 
stören mußte. Unter diesem Gesichtspunkte bilden Verdun und Somme 
zusammen genommen tragische Abschnitte in der deutschen Weltkriegs- 
führung. 
Wohl war es ein schweres Erwachen aus trügerischen Hoffnungen^), 
als die Sommefchlacht wütete, während vor Verdun der Kampf weiter 
tobte, d!s Bruffilow-Offensive mit außerordentlichen schweren Rück- 
schlügen die Ostfront traf, an der italienischen Front Goerz fiel, die 
mazedonische Front schwere Kämpfe sah und zu allem Ende August 
noch Rumänien sich den Feinden anschloß. Die Initiative der Krieg- 
führung war auf die Entente übergegangen. Das wog schwer — aber 
schwerer wog, was sich als Folge der Zermürbungsschlachten an der 
Westfront ergeben sollte. — 
Der deutsche Angriff gegen Verdun' hatte die seit langem geplante 
englisch-sranzösische Somme-Ossensive nicht unerheblich beeinflußt. An- 
statt 39 französischer und 25britischer Divisionen konnten zunächst nur 
16 französische und 19 englische eingesetzt werden. Dafür aber war die 
Artilleriekonzentrierung um so stärker. Der auf 49 km Frontbreite ein¬ 
setzende Angriff erstrebte den Besitz des wichtigen Eisenbahnzentrums 
Eambrai—Le Eateau—Maubeuge. Das Dorf Maricourt, wenig nörd- 
lich der Somme, bildete die Grenze für die Franzosen und Engländer. 
Man kann vier Hauptabschnitte der Sommeschlacht unterscheiden. 
Der erste umfaßt den Großangriff vom 24.Juni bis zum 3. Juli. 
Während die kriegsungeübten Kitchener-Divifionen beiderseits der 
l) Erich Otto Bolkmann. Der groß« Krieg 1914—18. S. 106.