Volltext: Schopenhauers Leben, Werke und Lehre [9. Band, zweite neu bearbeitete und vermehrte Auflage] (9,2 / 1898)

Der erste Abschnitt seiner Jugendgeschichte. 5 
4. Zehn Jahre später erschien, von dem Mathematiker Joh. Karl 
Becker herausgegeben, der „Briefwechsel zwischen Arthur Schopenhauer 
und Joh. August Becker", dem Vater des Herausgebers, einem der 
ersten und der Lehre kundigsten Anhänger des Philosophen, mit dem er 
bis zuletzt auf freundschaftlichem Fuße verkehrt hat. Der Briefwechsel 
zählt in der ersten Abtheilung 9. in der zweiten 53 Briefe; von jenen 
hat Schopenhauer 4, von diesen 23 geschrieben; das Thema der ersten 
Gruppe der Briefe (31. Juli—16. December 1844) waren scharf ge 
faßte Fragen und Einwürfe, welche gewisse Cardinalpunkte der Lehre 
betrafen und bei unserer Beurtheilung der letzteren wieder zur Sprache 
kommen sollen. Als Becker die Correspondenz begann, war er Rechts 
anwalt in Alzey; im Jahre 1850 wurde er Kreisrichter in Mainz 
und lebte jetzt in der Nähe des Philosophen? 
5. Nach den Publicationen der Lindner, Frauenstädt, Asher und 
A. v. Doß konnte Gwinner, dem auch der Briefwechsel zwischen 
Schopenhauer und Becker zu Gebote stand, die zweite Auflage seiner 
Biographie in einem „umgearbeiteten und vielfach vermehrten" Werke 
sechszehn Jahre nach der ersten erscheinen lassen, eine umfassende und 
reichhaltige, durch viele quellenmäßige Nachrichten und Schriftstücke 
ausgezeichnete Lebensbeschreibung? 
6. Da in der Geschichte Schopenhauers sein Aufenthalt in Weimar 
und Goethes persönlicher Einfluß von einer gewichtigen und fortwirkenden 
Bedeutung gewesen sind, so ist der Düntzersche Aufsatz: „Goethes Be 
ziehungen zu Johanna Schopenhauer und ihren Kindern" hier zu er 
wähnen. Derselbe ist sieben Jahre jünger, als die neue Auflage der 
Gwinnerschen Biographie und enthält aus den Briefen, welche die 
Mutter an den Sohn in den Jahren 1806 und 1807 geschrieben hat, 
einige interessante Auszüge, welche Goethen betreffen? 
7. Zum Schluß nenne ich die jüngsten, sehr sorgfältigen und 
dankenswerthen Arbeiten, wodurch Eduard Grisebach sowohl in bio- 
machl, wo er auf der Weltbühne erscheint, zu berichtigen. — 1 Leipzig. F. A. 
Brockhaus. 1883. Ein Brief Sch. fehlt in dieser Ausgabe: der vom 2. Dec. 1850. 
Derselbe findet sich bei Schemann und Grisebach (Schopenhauers Briefe. S. 110). 
Die Zahl der von Sch. an I. A. Becker geschriebenen Briefe beträgt demnach 28. 
— Ich nenne noch Schopenhauers Briefs an Karl Bähr, sechs an der Zahl 
(vom 5. März 1858 bis zum 25. Februar 1860), die Grisebach vollständig mit 
getheilt hat. — ^ Leipzig. F. A. Brockhaus. 1878. — e Abhandlungen zu Goethes 
Leben und Werken. I. (Leipzig 1885.) S. 115—210. Vgl. Gwinner. Zweite 
Auflage. S. 46—80. (Gwinner giebt den ersten, Grisebach in den „Edita und 
Inedita" die fünf folgenden.)
	        
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