Volltext: Die Lehre vom Samen der Pflanzen

Gestalt und Grösse (Tab, IV. fig. 4). Der grössere (wie 
bey A. a. @. Tab. IV, fig. 4, a) macht gewöhnlich die Haupt- 
masse des Embryo aus, er liegt immer dem Knöspchen seit- 
lich an, ist auf seiner hintern, dem Eyweiss zugekehrten 
Fläche gewölbt, auf der vordern rinnig vertieft, wo dann 
das Knöspchen offen in der Rinne liegt, oder durch die über- 
geschlagenen Ränder des Cotyledon verdeckt wird. Der 
andere (Squamula cotyledonaris, Epiblastus, Rich., Lo- 
bulus s. Cotyledo peltata. Mirb., Tab. XIV. fig, 4. b) bildet 
gewöhnlich nur eine kleine leicht dem Blicke entgehende 
Schuppe am Grunde des Knöspchens. 
B) Bey Dieotyledonen haben die Cotyledonen einen 
weit verschiedeneren Bau und Gestalt, sind zum Theil noch 
auf mancherley Weise zusammengefaltet und gerollt, so dass 
sic in dieser Minsicht an die Zusammenfaltung der Blätter in 
den Knospen erinnern, doch sind sie im Allgemeinen abge 
rundeter, minder getheilt und gezähnt, als die Blätter, und 
ihre Nerven sind weniger vorspringend ; sie fallen frühzeitig 
ab. Man kann zwey Hauptformen: eine dicke fleischige, und 
eine dünne blatiartige unterscheiden. 
a. Die dicken, fleischigen (Tab. IH. fig. 18. a, T.IV. 
üg. 31,3%) werden vorzugsweise bey eyweisslosen Samenan- 
geiroffen, und enthalten eine Ablagerung von Nahrungsstoff für 
die junge Pflanze (bey der Keimung meist Hypo gcac); sie 
weichen am meisten von der gewöhnlichen Blattbildung ab, so 
dass man bey ihnen weder Spaltöfnungen, noch eine £cutliche 
Spur von Nerven erkennen kann. Sie liegen mit ikzen innern 
(obern, Dec.), flachen oder wenig vertieften Seiten fest auf 
einander, und sind nur selten zusammengefaltet oder an ihren 
Rändern eingeschlagen, zuweilen sogar mit ihren Rändern 
oder fast völlig zusammengewachsen, wodurch der Keim 
von Aussen betrachtet nur einsamenlappig zu seyn scheint 
(Embryo macrocephalus. Rich,, dickköpfiger Ketm). Bey 
Juglans regia sind sie ganz besonders gebildet, feischig, 
vieriappig, mit starken Höckern und Furchen versehen; bey 
Theobroma Cacao mit tiefen unregelmässigen Rissen durch- 
zogen, und daher leicht in Stücke zu zerbrechen. Zuweilen 
(Trapa) ist die Gestalt und Grösse der beyden Cotyledonen 
sehr ungleich (Tab. IV. fig. 46 — 48).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.