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Sü
bey trockenen aufspringenden , letzteres bey trockenen
nicht aufspringenden und Fleischfrüchten. Diesen Mo-
ment nennt man die Aussaat oder das Ausstreuen
des Samens (Seminatio, Disseminatio, Sementis. Burdach,
Fructiferentia. L.). Früher oder später werden dann bei letz-
tern die rückständigen Hüllen zerstört, und die Samen wer-
den frey. Doch fallen nicht alle vermöge ihrer Schwere
senkrecht zu Boden, sondern werden iheils auf natürlichem,
theils auf künstlichem Wege nach verschiedenen Richtungen
oft auf bewunderungswürdige Weise verstreut. a) Die
Mittel, welcher sich die Natur hiezu bedient, sind: die
Elasticität der fortschnellenden Fruchthülle und die Bewe-
gung der Luft, deren Wirkung noch die verschiedenen häu-
tigen Flügel, Haarbüschel, Fruchtkronen, andere Anhängsel
und Ausbreitungen unterstützen. Auf entferntiere Gegenden
werden sie dann durch Wind, Wasser, Vögel und Säugethiere
übertragen. b) Die künstliche Aussaat veranstaltet der
Menschzu seinen eigenen verschiedenen Zwecken.
Diese Umstände sind alle sehr wohl bei einer Pflanzen-
geographie zu berücksichtigen, da wir jetzt an manchen Orten
gar viele Pflanzen finden, wo vor nicht langer Zeit noch
nicht die geringste Spur war (Erigeron canadense, Öenothera
biennis); Gebirgspilanzen werden durch ihre Gewässer in
das flache Land herabgeschwemmt, ja das Meer selbst trägt
auf seinem Rücken Flora’s Kinder von Welttheil zu Weltiheil
(Entada Gigalobium. Dec.).
VE.
Samen reifFf$e,
(Maturitas seminis.)
s. 31.
Wie wir gesehen haben, ist der Same reif, wenn alle
seine Theile eine Lage und Consistenz erhalten haben, die
sich nicht mehr verändert.
6. 32,
Die Samen kann man eben so wie die Eychen in ortho-
lrope, anatrope, campylotrope und amphitrop“«