Volltext: Führer in Aussee, Grundlsee, Alt-Aussee und Hallstatt [31]

118 
Soolbäder. — Fichtenbäder. 
Aussee als Soolbad. 
Sowie Aussee durch seine geschützte Lage, seine reine 
Atmosphäre sich einen grossen Ruf als klimatischer Curort 
erworben, so führt die im Salzbergwerke gewonnene Salzsoole, 
welche zu Bädern verwendet wird, alljährlich eine zahlreiche 
Krankencolonie hieher. 
Die Ausseer Salzsoole gehört zu den concentrirtesten 
Europas. 
Dieselbe enthält in 1000 Theilen Wasser 272'7 feste 
Bestandtheile, in letzteren 244*5 Chlornatrium, was einem 
Percentsatze von 27*2 entspricht, d. h. 100 Liter Salzsoole 
enthalten 27*2 Liter Kochsalz. 
Nur die Soolen von Gmunden, Ischl, Hallstatt und Hubertus 
bad besitzen die gleich starke Concentration. Die von Reichen 
hall enthält 23*3, die von Salzungen 26‘5. 
Die Soole wird nie als solche zu Bädern verwendet, son 
dern in entsprechender Verdünnung je nach dem Alter, der 
Individualität und der Erkrankung, gegen welche der Arzt 
sie verordnet. 
Einem ganzen Bade, welches circa 300 Liter Wasser 
enthält, werden 5 bis 40 Liter Salzsoole zugesetzt. Die Soole 
wird aber noch in Form von Sooldämpfen (in den Sudhäusern) 
und zu Zerstäubungen (in Dr. Schreiber’s Heilanstalt Alpen 
heim) angewendet , wo der Dampf eines Dampfkessels zur 
Hebung und Zerstäubung der Flüssigkeit benützt wird. Die 
Soolbäder, deren Kochsalz in die Haut eindringt, wirken durch 
Reizung der Hautnerven, durch Erhöhung der Wärmeproduction, 
durch Vermehrung der Kohlensäure-Ausscheidung, Verbesserung 
der Hautsecretion und Anregung des Stoffwechsels. Aus diesem 
Grunde werden Soolbäder mit ausgezeichnetem Erfolge ange 
wendet : bei Scrofulose, Rhachitis, Rheumatismus, Gicht, Exsudaten 
des Uterus und seiner Nachbargebilde, bei Neurosen, Lähmungen 
und Knochenerkrankungen. 
Fichtenbäder. 
Sämmtliche Badehäuser Aussees verabfolgen Fichtenbäder, 
welche entweder einen Zusatz von destillirtem, beinahe wasser-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.