Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

noch einige Male vor der Reede von Ostende, um den Kanalaus¬ 
gang und unsere Unterkunft zu beschießen. Ihr Feuer blieb nach 
wie vor wenig wirkungsvoll. Bald sollte die „ruhmreiche" Tätig¬ 
keit der englischen Great-fleet an der flandrischen Küste ihr Ende 
finden; denn es erschienen dort unsere berüchtigten Seeratten, die 
U-Boote. 
Bei der 6. Armee gestalteten sich in der zweiten Hälfte Novem¬ 
ber 1914 die Verhältnisse ähnlich denen bei d« 4. Armee. Die 
6. Armee blieb noch einige Zeit im schrittweisen Sappenangriff; 
vom 20. ab rollten starke Truppen aus chrem Verbände nach dem 
Osten, wo der Generaloberst v. Hindenburg die russische Dampf¬ 
walze in den Kämpfen um Lodz zum Stehen brachte und schließlich 
zum Zurückrollen zwang. 
Die Grenze zwischen der 4. und 6. Armee bildete von da ab 
der Kanal Connues—Ppern. 
Schlußbelrachümg. 
(Skizze 4.) 
?|flg die Novemberstürine ausgetobt hatten und der Winter 
g Mit Frost und eisigem Winde selbst in dem milden flandri¬ 
schen Landen seinen Einzug hielt, erstarrten langsam die bei¬ 
derseitigen Linien im festgefügten Verteidigungsbau. Die Waffen¬ 
wirkung zwang beide Gegner, in tiefen Gräben und hinter Schutz¬ 
wehren Deckung zu suchen. Je stärker die herbeigeschafften Kampf¬ 
mittel wurden, desto tiefer gingen die künstlichen Höhlen in die 
Erde — wenn es das Grundwasser gestattete. Es lag dem deut¬ 
schen Sinne zmrächst wenig, sich nur zu verteidigen. Die Erziehung 
zum Angriff hatte im Frieden die Ausbildung des deutschen Sol¬ 
daten beherrscht; für den Angriff waren auch die Kriegsfreiwilli- 
genkorps während der kurzen Wochen geschult worden. Das Ge¬ 
fühl der Überlegenheit über jeden Gegner verlangte mehr als Aus¬ 
halten. Aber das hohe Pflichtbewußtsein des Einzelnen ließ unsere 
Tapferen sich auch in den entsagungsvollen Peäidigungskrieg 
finden, der bei dem dauernd schlechten Herbst- und Winterwetter 
in dem wasserdurchsetzten Gelände von besonderer Härte war. Wie
	        
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