Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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gegen unsere Stellung vorbrachen, kostete ihnen furchtbare Ver¬ 
luste. Die zornigen Bayern warfen den heimtückischen Angreifer 
in seine Ausgangsstellung zurück. Auch das am 11.11. so heftig 
umstrittene Gehöft, 150 m nördlich Wytschaete kam endgültig in 
unseren Besitz und dadurch wurde am 20. in dem Wytschaete- 
Bogen eine Stellung erreicht, die vom Kemmel zwar einzusehen 
war, die aber auch uns in das zwischen demKemmelberge und dem 
Höhenzuge Wytschaete—Messines gelegene Gelände so viel Ein¬ 
blick gestattete, daß hier Aberraschungen jetzt ausgeschlossen waren. 
Im übrigen spielten sich auf der Flandernfront nur noch kleinere 
Kämpfe ab. Am 17. November entschloß sich das Oberkommando 
der 4. Armee auf die Fortsetzung der Angriffe zunächst zu verzich¬ 
ten, da die Gefechtsstärken und die Sorge um den Gesundheits¬ 
zustand der Truppen bei dem schlechten Herbstwetter dazu zwangen. 
Die reichlichen Niederschläge der Novembertage veranlaßten ein 
fortgesetztes Steigen des Wassers; es wurde dringend notwendige 
die durch die Witterungsunbilden ebenso wie durch die dauernden, 
harten Kämpfe erschöpften Truppen planmäßig abzulösen. Beim 
Feinde machten sich gegenüber der 4. und 6. Armee deutlich An¬ 
zeichen von Erschöpfung bemerkbar. Es gelang daher unserer tap¬ 
feren 4. Armee jetzt ihre Stellungen mehr und mehr auszubauen 
und durch Drahthindernisse zu schützen. Dementsprechend konnten 
die „Ruhetruppen" weiter zurückgelegt werden; sie fanden in den 
unversehrt gebliebenen flandrischen Dörfern mit ihrer nicht un¬ 
freundlichen Bevölkerung schöne, ruhige Unterkünfte. Die Oberste 
Heeresleitung hatte den Entschluß des Oberkommandos der 4. Ar¬ 
mee vom 17. November voll gebilligt. Sie hatte dabei der Erwar¬ 
tung Ausdruck gegeben, daß die Armee ihre Stellungen auch gegen 
überlegene feindliche Kräfte halten werde. Diese Hoffnung hat 
die 4. Armee voll in Erfüllung gehen lassen. Zu jener Zeit standen 
außer 25 000 Mann belgischer Truppen noch etwa 4Vk französische 
Armeekorps den Verbänden des Herzogs Albrecht von Württem¬ 
berg gegenüber. Nirgends ist es dieser belgisch-französischen Aber¬ 
macht gelungen, irgend einen größeren Erfolg zu erzielen. 
Die Bedrohung unserer rechten Flanke von der See her hörte 
auch bald auf. Die englischen Monitors erschienen Ende November
	        
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