Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

graben im Walde genommen; man stieß jedoch auf immer neue, 
von der Artillerie noch nicht gefaßte, mit starken Drahthindernissen 
versehene Stützpunkte. Das Füsilier--Bataillon drang bis zum 
Schlosse Veldhoek vor. Von Sumpf und einer undurchdringlichen 
Kecke umgeben lag es da. Die Leute mußten versuchen, 
sich einzeln durch Lücken hindurchzuarbeiten. Da ging plötzlich von 
allen Seiten ein ohrenbetäubendes Infanterie- und Waschinen- 
gewehrfeuer los, vom Schlosse rechts, von einem Flankengraben links 
und von den Bäumen rückwärts der Linie. Wiederum fielen einige 
der wenigen vorhandenen Offiziere. Schließlich mußte das Batail¬ 
lon etwas zurück, um sich neu zu ordnen. Doch bald darauf stieß 
man erneut vor. Wieder gelangten die Kompagnien bis dicht an 
bas Schloß; wieder brach von allen Seiten ein vernichtendes Feuer 
los. Gleichzeitig versuchten die Engländer durch einen Flanken- 
stoß längsder Zecke die vordersten Teile abzuschneiden, während 
die Maschinengewehrschützen von den Bäumen herab und aus den 
Fenstern des Schlosses jede Verbindung der tapferen Angreifer 
nach rückwärts unmöglich machten. Von den unter tzauptmann 
v. Rieben vorgegangenen vordersten Teilen gelang es nur wenigen 
Leuten zurückzukommen, tzauptmann Freiherr v. Sell sammelte 
am Ostrande des Waldes die zurückkommenden Mannschaften und 
führte sie mit Teilen des I. Bataillons vor, um die eingeschlossenen 
Füsiliere zu befreien. Auch der Angriff des Hauptmanns v. Sell 
löste sich in Einzelgefechte auf. Die Kühnsten drangen mit ihrem 
Hauptmann erneut bis zum Schlosse vor; sie bekamen abermals 
von rechts und links so schweres Feuer, daß sie erst weiter rück¬ 
wärts ihre Verbände wieder sammeln konnten. Noch ehe dies 
aber geschehen war, setzte ein englischer Gegenangriff ein. Doch 
die zusammengewürfelten „Franzer" hielten diesen auf und bissen 
stch im Walde fest, ohne zunächst rechts und links Anschluß zu haben. 
Das Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. !1 hatte, 
südlich der Chaussee vorspringend, zunächst so schwere Verluste ge¬ 
habt, daß die ersten beiden Anläufe liegen blieben. Als sich aber 
Teils des Regiments an der Chaussee entlang hinter dem Schwester- 
Regiment vorschoben und von dort nach Süden einschwenkten, 
glückte es, im Walde von Herenthage südlich der Straße festen Fuß
	        
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