Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

75 
seuer fegte aus diesem Waldgestrüpp nach Norden über die Stel¬ 
lungen der 6. bayerischen Division, nach Süden über die Gräben 
der 3. preußischen. Das Gehölz war von Wall und Graben sowie 
Drahthindernissen rings umgeben, Undurchdringliches Unterholz 
war von einem Drahtmeer durchzogen. Auf den Bäumen waren 
die Franzosen mit Maschinengewehren festgebnnden. Man fand 
sie tot an den umgeschossenen Baumkronen hängen, als am 13. No¬ 
vember der Park vom Reserve-Infanterie-Regiment 21 der 6. baye¬ 
rischen Reserve-Division und den 2. Grenadieren sowie 34. Füsi¬ 
lieren der 3. preußischen Division gestürmt wurde. Ein Sagen¬ 
kreis windet sich um diesen „Park von Wytschaete"! Die 26. In¬ 
fanterie-Division schob in diesen Tagen ihre Stellungen am West¬ 
rande des Höhenrückens Wytschaete—Messines und über den Bach¬ 
grund im Sappen-Angriff vor. Die Stellung kostete viel Blut, 
weil die Engländer vom hohen Kemnielberge jede Bewegung in den 
Gräben beobachten konnten und sie sofort von dem Berge aus mit 
Feld- und schwerer Artillerie, selbst langen Schisssgeschützen, unter 
Feuer nahmen. Drüben wurde mit Munition nicht gespart. 
Glücklicherweise blieben unsere Verluste nur auf die vordere Linie 
beschränkt. Unsere Munitionsknappheit zwang uns zur Zurück¬ 
haltung. Nachdem infolge der Geländebedingungen und des jede 
Fliegererkundung ausschaltenden Wetters die feindliche Artillerie 
mit beobachtetem Feuer von uns nicht zu fassen war, mußte man 
sich daraus beschränken, die gegnerische Feuerleitung zu stören. Un¬ 
sere unermüdlichen Beobachter hatten bald die Beobachtungsstellen 
am Kemmel erstundet. Nun begann der Kampf mit den dort befind¬ 
lichen feindlichen Spähern ebenso wie gegen die auf deu Türmen 
von Ppern untergebrachten. Ohne unsere Schuld sanken Vperns 
wundervolle, weithin sichtbare und daher auch prächtigeil Überblick 
gewährende Ballwerke allmählich in den Schutt. 
Weiter südlich waren weder beim Kavallerie-Korps noch auf 
der übrigeil Front der 6. Armee nennenswerte Fortschritte gemacht. 
So war die Lage, als am 10. November morgens die neuen 
Kräfte zum Stoße llördlich des Kanals Comines—Ppern bereit¬ 
standen; doch vorher müssen noch kurz die seit den letzten Oktober¬ 
tagen bei der 4. Armee eingetretenen Ereignisse gestreift werden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.