Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

60 
regeltenNachschub und Verkehr. Aber gerade beiGheluvelt, der wich¬ 
tigen Nordecke der Angriffsgruppe Fabeck, erreichte der Feind mit 
seinsnMunitionsmassenzunächst wenig, weil seineBeobachtung dort¬ 
hin durch die Wegnahme der Höhe von Zandvoorde erschwert war. 
Bon Osten und Süden gleichzeitig sollte das englische Bollwerk nach 
genügender Artillerie-Vorbereitung gestürmt werden. Auf der Ost¬ 
front führte der Königl. Sächs. Oberstleutnant Freiherr v. Olders¬ 
hausen, Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 105, den 
Befehl. Ihm waren außer zwei Bataillonen seines Regiments das 
I. Bataillon Infanterie-Regiments 143 und stark vermischte Teile der 
54. Reserve-Division, besonders vom Reserve-Regiment 245 und 
vom Reserve-Iäger-Bataillon 26 unterstellt. Von Süden her sollte 
Infanterie-Regiment Nr. 99 stürmen. Der Vormittag brachte trotz 
hartnäckigsten Ringens keinen Erfolg; vereinzelte Vorstöße wurden 
durch englische Gegenangriffe zurückgeworfen. Der Feind holte 
von allen Seiten Verstärkungen heran. Gegen 11 Uhr vormittags 
begann der konzentrische Angriff. Die Divisionskommandeure der 
54. Reserve- und der 30. Infanterie-Division mit ihren Artillerie¬ 
führern sowie der Kommandierende General des XV. Armeekorps 
waren wiederum in vorderster Linie. General v. Deimling wurde 
bald durch Artillerieschuß verwundet. Gegen Mittag gewann der 
Angriff Raum. Unterstützt durch in die Schützenlinie vorgebrachte 
Geschütze arbeitete sich die Infanterie unter den Augen Seiner 
Majestät des Kaisers, der auf dem Gefechtsstande des Oberkomman¬ 
dos der 6. Armee eingetroffen war, an das Gewirr feindlicher 
Drahtfelder, Gräben und Stützpunkte heran. Die englisch-ftan- 
zösische Artillerie feuerte, was die Rohre leisten konnten; überall 
sah man in Büschen, Hecken und Ruinen den Dampf der sich heiß 
schießenden englischen Maschinengewehre. Es nützte nichts. Un¬ 
aufhaltsam rückte der Angreifer vor. Immer neue feindliche Stütz¬ 
punkte stellten sich entgegen. Nicht alle wichtigen Geländepunkte 
konnten von unserer Artillerie vor dem Sturme genügend bearbeitet 
werden. Manch ein Angriff mußte gegen einen bisher »«bekämpf-- 
ten, durch Gelände und künstliche Anlagen gedeckten Feind durch - 
geführt werden; viele der Mutigsten fielen. Besonders die Offiziere, 
die sich beim Sturme vor den Mannschaften erhoben, waren das
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.