Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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Artillerie Rücken und Flanke der 4. Ersatz-Division. Auch auf flach 
gehenden Schiffen hatten die Engländer schwere Artillerie nahe 
ans Land herangebracht, die mit großem Munitionsaufwand streute. 
Die Wirkung war allerdings gering; denn das Feuer der feind¬ 
lichen Schiffskanonen war zersplittert und schlecht beobachtet; es 
wurde noch planloser, als lange Kanonen von uns gegen die eng« 
lische Flotte in Tätigkeit traten. Teile der 4. Ersatz-Division mußten 
zum Schutze gegen feindliche Landungen nach rückwärts bis Ost¬ 
ende gestaffelt werden. Das Generalkommando III. Reserve-Korps 
hatte im Laufe des Tages erwogen, wegen des starken englischen 
Artilleriefeuers von See her die 4. Ersatz-Division nicht bei Nieu- 
Port über die Bser gehen zu lassen, sondern sie mit der Masse 
hinter der 5. Reserve-Division, wo das Gefecht günstig zu stehen 
schien, den Uferwechsel vornehmen zu lassen. Die Ersatz-Division 
war entsprechend verständigt worden. Im übrigen aber mußte man 
trotz allem am 19. erneut den Flußabschnitt frontal zu erzwingen 
suchen, da auch weiter südlich überall starke Besetzung erkannt 
war. In Gegend Dixmude schlossen an die stark zusammengedrängte 
belgische Armee französische Truppen an. Mit ihnen hatten die 
«mrückenden neuen Reserve-Korps den Kampf aufzunehmen. 
In der Nacht zum 19. Oktober und am Morgen dieses Tages 
traf ein starker Angriffsstoß der 4. belgischen Division von Westen, 
einer Brigade der 5. belgischen Division und der aus französischen 
Marinefüsilieren bestehenden Brigade des Admirals Ronarch von 
Südwesten her di« in Keyem befindlichen Teile der Division 
Schickfus, der nach schwerem Hin- und tzerwogen abgewiesen 
wurde. Im Verlaufe des 19. gelang es dem brandenburgischen 
Reserve-Korps sogar, sich mit dem Südflügel noch näher 
an den Flußabschnitt heranzuschieben. Links von ihm griffen 
bereits Teile der Artillerie des XXII. Reserve-Korps unterstützend 
ein und entlasteten damit das bis zu diesem Tage völlig allein 
ringende verstärkte Korps Beseler. 
Am 19. hatten sich auf der ganzen Front der 4. Armee mehr oder 
weniger heftige Kämpfe entwickelt. Das XXII. Reserve-Korps hatte 
sich im Vorgehen auf Beerst und Dixmude entfaltet und sich den 
Anschluß an das Korps Beseler erkämpft. Vor seiner Front waren
	        
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