Volltext: Aus einer deutschen Festung im Kriege [8]

hinaus, lieber heute als morgen. Aber die 
Ausbildungszeit steht davor wie die Reismauer 
um das Schlaraffenland, durch die man sich 
Hindurchfressen muß. Die Gefahren, die hierbei 
lauern, beunruhigen sie mehr, als wen» es 
gälte, dem Tode direkt in die Augen zu sehen. 
Sie können sich nicht vorstellen, was zuvor alles 
mit ihnen geschieht. 
Das Köfferchen oder die Pappschachtel in der 
Hand, marschieren sie flott durch die Stadt; 
sie geben sich die redlichste Mühe, vor den vielen 
hundert Soldaten, die ihnen auf dem Wege 
begegnen, einigermaßen zu bestehen. 
Neugierig wird die alte Stadt mit ihren 
grünbewachsenen Fesiungsmauern gemustert, in 
der sie nun eine Weile bleiben müssen. Dann 
stehen sie vor der Kaserne, wo ihr Rekrutendepot 
untergebracht ist. Rote Mauern, hohe Fenster, 
tief eingebaut in die Erdwerke. Es sieht nicht 
übel aus. 
Wie die Unterkunft auch sein mag, da draußen 
im Schützengraben haben es die Leute nicht 
so gut. Zu Hause war es frellich bei manchem 
gemütlicher. Hier heißt es, mit zwanzig oder 
dreißig Leuten ein Zimmer teilen. Im Kriege, 
bei der engen Belegung, stehen die Betten 
übereinander und dicht nebeneinander, und 
wer unten zu liegen kommt, hat es nicht immer 
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