Volltext: Aus einer deutschen Festung im Kriege [8]

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eingetretene sind in der Übermacht. Was wäre 
dieser Krieg wohl ohne die unermeßliche Zahl 
aus dem Beurlaubtenstande? 
Seltsam ist, daß eigentlich niemand Neugier 
verspürt, was der andere in seinem Privat 
leben ist. Es genügt, daß er seine militärische 
Funktion hat. Ob er nun Regierungsrat, 
Amtsrichter oder Professor ist, ob Forstrat 
oder Lehrer und Kaufmann, das bedeutet uns 
nichts. Lediglich die Charge hat Wert. Der 
Hauptmann oder der Major, der Oberleutnant 
und Leutnant allein gilt. In unseren Be- 
jiehungen zueinander kommt es nicht viel 
darauf an, was der andere in seinem Privat 
leben ist, sondern wie er sich jetzt gibt, wie er 
seine Kameradschaftlichkeit auffaßt. Alles andre 
ist Nebensache und ohne Bedeutung in der 
augenblicklichen Zeit. 
Natürlich wird vom Dienst gesprochen. Im 
Frieden ist das im Kasino verboten und kostet 
in jedem Falle Strafe. Darum kümmert sich 
jetzt kein Mensch. Wir haben ja schließlich kein 
anderes Interesse als: Dienst und Krieg. 
Losgelöst von unserem bürgerlichen Berufe, 
der Familie entrissen, auf fremden Boden 
verpflanzt, drehen sich alle Gedanken um die 
augenblickliche Lage. Die Kriegsereignisse sind 
es, die uns bewegen, mit kleinen Abschweifungen
	        
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