Absage an den Panslawismus" erscheinen läßt und in diesem
ausführt, daß alle Tschechen mehr oder weniger instinktiv die
Bedrohung ihrer Rechte, der Rechte ihrer erworbenen Intelligenz,
durch Rußland fühlen: sie schützen die Grenzen des mittel¬
europäischen Problems, weil es ihr Lebensproblem ist. And in
Angarn hat das „Budapester Tagblatt" folgende Ausführungen
veröffentlicht: „Noch nie hörte man so viel Deutsch und mit
solchem Stolze sprechen wie jetzt. Das Gefühl, ein Deutscher
zu sein, ist heute auch in Angarn wieder etwas mächtig Erheben¬
des, etwas Starkes, und man hört heute Leute Deutsch sprechen,
von denen man früher gar keine Ahnung hatte, daß sie diese
Sprache beherrschen. Aber auch die echten Magyaren haben sich
geändert. Sie, die früher nur ein spöttisches Lächeln hatten, wenn
man vom Deutschtum, von der Macht der deutschen Kultur, von
der Anbesiegbarkeit deutscher Kunst sprach, blicken bewundernd zu
den Deutschen aus, zum erstenmal fühlen sie die Kraft des Ger¬
manentums, an dessen Seite zu kämpfen auch für die Magyaren
etwas Erhebendes ist. And ahnen sie auch, daß dieser fürchter¬
liche, gewaltige Krieg, dieses Bluten Lunderttausender vor allem
der Befriedigung, dem Triumph des Germanentums gilt, daß die
Magyaren nicht nur für eine starke Monarchie, sondern auch für
das stärkste Deutschland kämpfen, so nehmen sie es doch ruhig,
oft stolz hin, denn nun wissen sie, daß es ein freies Magyaren-
tum heute nur neben einem starken Deutschtum gibt und nur die
Großmacht der Germanen die Entwicklung, die Zukunft der
Magyaren gewährleistet!" Das „Budapester Tagblatt" ist ein
den deutschen Kreisen nahestehendes Blatt; daß aber seine Aus¬
führungen von der ungarischen Zensur unbeanstandet blieben, das
ist ein höchst beachtenswertes Zeugnis dafür, daß seine Aus¬
führungen ganz im magyarischen Sinne sind. Sonst wäre nicht
nur der Artikel unterdrückt, sondern der Schriftleiter gefänglich
eingezogen worden. Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß
die Russenschwärmerei einiger Magyaren, die noch vor mehreren
Monaten ihre Blasen trieb, endgültig beseitigt ist.
Wie bei den Völkern der Donaumonarchie, so macht sich
aber auch die richtige Erkenntnis bei unseren südöstlichen Nachbarn
geltend. Deshalb dringen in Rumänien und Bulgarien alle
russischen Lockungen nicht durch. Wenn im ersteren Lande heute
die allein vernünftige Anschauung noch viele Gegner findet, so
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