und größere Festigkeit. Auslassungen, wie sie oben S. 12 erwähnt
sind, werden gewiß nicht mehr verlauten oder sofort an den
Pranger gestellt werden.
Die Überzeugung, daß Österreich für die Erhaltung der
Stellung Deutschlands von hoher Bedeutung ist, hat auch dem
Wunsche, Österreich in seinem ganzen Amfange zu erhalten, be-
, stimmte Formen gegeben. Damit steht die feste und klare Zurück¬
weisung der sogenannten „alldeutschen" Ideen in Verbindung
(vgl. oben S. 16). Dies und die durch den Krieg gegebene Lage
wird hoffentlich alle Deutschen Österreichs veranlassen, geeint und
einmütig fortan ihre Interessen zu verfolgen, um auch jene Stellung
einzunehmen, die ihnen im Verhältnis zu ihrer Krastäußerung
und ihrer sonstigen .Haltung entspricht. Dabei werden sie un¬
bedingt von allen ihren Volksgenossen unterstützt werden müssen.
Dem Gedanken kann man sich nicht verschließen, daß Österreich
nur durch die Deutschen und die deutsche Staatssprache zusammen¬
gehalten werden kann, und daß es nur in diesem Falle ein be¬
gehrenswerter Bundesgenosse ist. Deshalb beginnt auch im
Deutschen Reich das Interesse für die Deutschen in der Äabs-
burgermonarchie zu wachsen. Während bisher lange Zeit nur
im Schoße des „Vereins für das Deutschtum im Ausland"
wärmere Gefühle für sie zu finden waren und diesen Verein es
wahrlich nicht geringe Mühe gekostet hat, seine Anschauungen zu
verbreiten, hat jetzt der „Alldeutsche Verband" und der „Deutsch-
föderale Verband" großes Interesse für die Deutschen der Donau¬
monarchie. Vor allem ist aber jetzt unter dem Eindruck des
Krieges und auf den blutigen Schlachtfeldern von Mann zu
- Mann ein Bund errichtet worden, stärker denn Eisen.
Aber auch die Regierungen in beiden Teilen der Donau¬
monarchie sind durch die Ereignisse und den Verlauf des Krieges
an den Wert des Deutschtums erinnert worden. Die gemachten
Erfahrungen müssen für die berufenen Kreise eine Mahnung sein,
» die Stellung der Deutschen zu stärken, wenn die Monarchie in
schweren Zeiten der Zukunft nicht Schaden erleiden soll.*) Willig
und mit der größten Kraftanstrengung leisten die Deutschen ihre
*) Man vgl. „Deutsche Arbeit" (Prag), XIV (1914), S. 59. — „Sieben-
bürgisch-deutsche Tagespost" (Lermannstadt) 1914, Nr. 220 und 231. — „Deut¬
sches Volksblatt" (Ruma) 1914, die September- und Oktober-Folgen. —
St. Rudnyckyj, Ukraina und die Ukrainer (Wien 1914), S. 25.
27