Volltext: Triest und seine Umgebung [227, 4. Aufl]

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Wanderung 
zantinischer Bauart sich nähernd; auch diese besass drei 
Schiffe. Ende des 13. Jahrh. vereinigte man beide Kirchen, 
indem man die Trennungswände entfernte und aus den 
zwei benachbarten Seitenschiffen das gegenwärtige Haupt¬ 
schiff schuf, sodass nun die Kirche aus einem Mittelschiff 
und vier Neben schiffen besteht. 
Im linken zweiten Seitenschiff, ein aus dem 6. oder 
7. Jahrh. stammendes, teilweise restauriertes Mosaikbild von 
hohem kunstgeschichtlichen Wert; der untere ältere Teil 
stellt die zwölf Apostel in zwei durch einen Palmenbaum 
getrennten Gruppen dar, die obere Hälfte zeigt Maria mit 
dem Jesuskind und zwei Erzengeln. 
In der 4. Kapelle links bezeichnen vier Tafeln aus 
schwarzem Marmor die Grabstätten des spanischen Kron¬ 
prätendenten Don Carlos (*j* 1855), der als Graf von Molina 
sich nach Triest zurückgezogen hatte, und seiner Familien¬ 
angehörigen. 
Im Mittelschiff ein bemerkenswerter Kronleuchter, Ge¬ 
schenk des Kaisers Max von Mexico; am St. Justus-Altar 
ein Widmungsrelief zur Erinnerung an die Rettung und 
Genesung des 1857 durch einen Sturz vom Wagen ver¬ 
unglückten Erzherzogs Maximilian. 
An der Front der Kirche eine kunstvolle Fensterrose 
und zahlreiche alte Grabsteine, weiche früher in den Kirchen¬ 
boden eingelassen waren. Ferner schmücken drei Bronce- 
büsten die Front: Aeneas Silvius Piccolomini, der spätere 
Papst Pius II., Andr. Rapiccio und Rinaldo Scarlicchio, 
welche der Stadtrat im Jahre 1862 in ehrender Erkenntlich¬ 
keit zum Andenken an obige drei um das Wohl der Stadt 
verdiente Bischöfe anbringen liess. 
Der Gr locken türm, mit drei grossen Glocken, deren 
grösste im Gewichte von 4872 kg sich durch einen wunder¬ 
baren tiefen Klang auszeichnet, wurde um das Jahr 1000 
n. Chr. über dem Atrium des alten Tempels errichtet und 
benutzte man dabei allerlei Vorgefundene Bruchstücke alt¬ 
römischer Bauten; so zieren denselben in buntem Durch¬ 
einander Gesimse und Leisten römischer Prachtbauten, 
Kriegstrophäen etc., zwischen denen eine roh gearbeitete 
Statue des hl. Justus angebracht ist. 
Vor dem Dom erinnert die A d 1 e r - S ä u 1 e, ein an¬ 
spruchsloser Gedenkstein, an den römisch-deutschen Kaiser 
Ferdinand I. Sie ward im Jahre 1550 auf der Piazza 
grande auf gestellt, musste aber Verkehrsrücksichten halber
	        
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