Volltext: Triest und seine Umgebung [227, 4. Aufl]

durch die Stadt. 
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Die am Leipziger Platze befindliche Maria Hilf-Kirche 
{Madonna del Soccorso) — im Volksmunde heisst sie im 
Gegensatz zu S. Antonio nuovo (S. 30) S. Antonio vec- 
chio , weil der hl. Anton von Padua im Jahre 1225 einige 
Zeit hier verweilt und ein Kloster gegründet haben soll, 
— reicht in ihren Grundlagen bis in das Jahr 1234 zurück 
und wurde 1866 umgebaut. Bauliche Ausführung; und 
innerer Schmuck bieten nichts Bemerkenswertes mit Aus¬ 
nahme einiger alter Altäre; neben dem des hl. Andreas 
und Nikolaus, auf alten Säulensockeln eingemeisselt, die 
Stammwappen der 13 ältesten Priester Patrizierfamilien 
vom Jahre 1662. 
Durch die Via Cavana, die Via S. Sebastiano und 
über den Hauptplatz kehren wir nach dem Ausgangspunkt 
unserer Wanderung, dem Börsenplatz, zurück. 
Der St. Justus-Dom und das Kastell. 
Südostwärts vom Börsenplatz steigt ein Gewirr von 
engen Gassen und Gässchen, zum Teil mit Stufen, ziemlich 
steil einen von alten Festungsmauern gekrönten Hügel hinan : 
das eigentliche alte Triest und über ihm das Kastell, 
dessen feste Mauern ungefähr die Stelle umschliessen, an 
der einst das Capitol des altrömischen Tergeste sich erhob. 
Vor der Westseite des Kastells steht auf den Grundlagen 
eines römischen Tempels der uralte schon 524 n. Chr. zur 
Kathedralkirche der Bischöfe erhobene Dom S. Giusto, 
und diesem soll unser Besuch gelten, der uns Gelegenheit 
geben wird, auch in die Altstadt, die mehr als die übrige 
Stadt italienisches Gepräge zeigt, im allgemeinen aber wenig 
Bemerkenswertes bietet, einen flüchtigen Blick zu werfen. 
Vom Hauptplatz aus durchschreiten wir den Bogen 
des Rathauses und biegen hinter dem Gebäude über die 
gassenartige Piazza piccola zur ansteigenden Via Muda 
vecchia und deren Fortsetzung, der Via S. Maria Maggiore 
ein. Am Ende dieser rechts die einfache evangelische 
Kirche helv. Konf., ein früher katholisches Gotteshaus, 
an dessen Aussen Seite (am Sylvester platz) eine Inschrift an 
die Märtyrerinnen Euphemia und Thekla erinnert, die hier 
am 17. Nov. 256 in noch jugendlichem Alter den Glaubens¬ 
tod erlitten. Gegenüber erhebt sich die aus dem 17. Jahrh. 
stammende Jesuitenkirche Santa Maria Maggiore, zu deren 
Hauptportal 32 Stufen hinan führen. In der Apsis der
	        
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