Volltext: Triest und seine Umgebung [227, 4. Aufl]

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Wander urig 
rechts an die Mariahilf-Kirche angebaut befindet sich da» 
Gebäude der staatlichen Handels- und Nautischen 
Akademie, das Eigentum der Triester Stadtgemeinde ist. 
Der Akademie ist das erste, sowie ein Teil des zweiten 
Stockwerkes eingeräumt; in letzterem befindet sich auch 
die öffentliche 
Stadtbibliothek (Biblioteca civica) mit über 80s]000 
Bänden, 300 Incunabeln, 300 Manuskripten und einer Ab¬ 
teilung von 8000 Bänden, welche sich nur auf Petrarca — 
daher die Petrarchesca genannt — beziehen. Die Bibliothek 
weist ausserdem fast die gesamte Literatur der vaterländischen 
Geschichte auf und bietet Forschern ein reiches Quellen¬ 
material. Ihr Lesesaal steht jedermann täglich, mit Aus¬ 
nahme der Sonn- und Feiertage, von 10—1 Uhr und 5—8 
Uhr abends offen. Der Bibliothek ist auch das städtische 
Archiv ein verleibt. Im dritten Stockwerk ist das 1846 
gegründete naturhistorische 
Ferdinand Maximilian-Museum (Museo civico F'erdi¬ 
nan do Massimiliano) aufgestellt, das bei freiem Eintritt 
Mittwochs und Samstags von 10—1 Uhr, an Sonn- und 
Feiertagen von 11—1 Uhr geöffnet ist.1) Das. Museum 
enthält u. a. eine nahezu vollständige Sammlung der im 
adriatischen Meere vorkommenden Fischarten und Schal¬ 
tiere, ein Herbarium mit über 1500 Pflanzen aus allen 
Teilen der Erde, eine sehenswerte Insekten- und reiche 
ornithologische Sammlung, gut erhaltene Mumien in ver¬ 
zierten Sarkophagen usw. Im Hofgebäude befindet sich das 
AItertümer«Museum(iifwseo civico d’antichitä), welches 
Sonn- und Feiertags von 11—1 Uhr freiem Eintritt ge¬ 
öffnet ist; für Fremde täglich von 9—2 Uhr gegen Trink¬ 
geld (50 h) zugänglich. Die Sammlung umfasst kleinere 
hier gefundene Altertümer, Terracotten, Vasen, Bronzen, 
Waffen der römischen und vorgeschichtlichen Zeit, namentlich 
auch Funde aus Aquileja und Rudiä, ägyptische und cy- 
prische Altertümer, ferner eine Sammlung nubischer Geräte, 
altchinesische und japanische Waffen und Gegenstände, 
eine ethnographische Abteilung etc. Bemerkenswert ist die 
Münzsammlung mit allen hier geschlagenen Bischofs¬ 
münzen , vielen Gedenk- und altrömischen Münzen. Das 
zum Altertümer-Museum gehörige Lapidar io Triestino be¬ 
findet sich nächst der Kathedrale S. Giusto (S. 23). 
J) Für späterhin ist eine Verlegung der Sammlimgen in die von 
dem Reichsratabgeordneten Basevi der Stadt geschenkte Villa im Bosco 
Pontini in Aussicht genommen.
	        
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