Volltext: Triest und seine Umgebung [227, 4. Aufl]

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Wanderung 
übergesiedelt, ihre früheren Räume nimmt jetzt das elegant 
ausgestattete Restaurant Dreher ein. 
Auf dem Platze vor der alten Börse steht eine Nep- 
tungruppe aus Marmor und die zur Erinnerung an den 
im Jahre 1660 stattgehabten Besuch Kaiser Leopolds I. er¬ 
richtete Leopoldsäule. 
Vom Börsenplatz die Wanderung südwestwärts fort¬ 
setzend, erreicht man mit wenigen Schritten den Haupt¬ 
platz der Stadt, die 
Piazza grande, die zu unserer Linken vom Rathaus, 
im Südwesten von dem Palais des Oesterreichischen Lloyd 
und stattlichen Privatbauten, gegen das Meer hin durch 
eine hübsche Gartenanlage begrenzt wird. An der Nord¬ 
ostseite der Anlagen, dem Lloyd gegenüber, liegt das neue 
mit beträchtlichem Aufwande im Stil der Renaissance er¬ 
baute Statthalterei-Palais, der bedeutendste Monumental¬ 
bau der Stadt Triest, auf der gleichen Seite am Platze 
selbst ein den Assicurcizioni Generali gehörendes Gebäude 
mit den Räumen des S chill er-Ver ei n es , des Casino 
vecchio und (im Erdgeschoss) des Cafe degli Specchi, 
des „Spiegel-Kaffeehauses“. Die Ecke nach dem Börsenplätze 
zu nimmt der städtische Palazzo Modello mit dem 
Hotel Delorme ein. Das 
Rathaus (Palazzo municipale), mit prunkvoller dem 
ganzen Platze zur Zierde gereichender Front, wurde nach 
Plänen des Triestiner Architekten Josef Bruni 1874 in lom¬ 
bardisch-italienischem Stile aus weissem Istrianer Marmor 
aufgeführt. Oben am Turm zwei Erzfiguren, die, wie die 
„Mohren“ am Uhrturm zu Venedig, auf einer Glocke die 
Stunden anschlagen. Im Innern des Rathauses bemerkens¬ 
wert der grosse Sitzungssaal des Triester Stadtrates und 
Landtages mit einem Gemälde des heimischen Malers Dalk 
Acqua, das Gedeihen und Blühen Triests als Handelsstadt. 
Vor dem Rathaus steht der als anschauliches Bild des 
Geschmackes jener Zeit interessante Maria Theresia- 
Brunnen, welchen der Senat der Stadt im Jahre 1751, 
nachdem die unter Maria Theresia hergestellte Wasserleitung 
von S. Giovanni vollendet war, hatte errichten lassen. Vier 
allegorische Figuren stellen die Weltteile (ohne Australien) 
vor; auf der dem Rathause zugewendeten Seite zeigt die 
Muschel, in welche ein Delphin Wasser speit, eine der Re- 
gierungszeit Franz I. und Maria Theresias in Lobesdithy¬ 
ramben gedenkende Inschrift. Unweit vom Brunnen die
	        
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