Volltext: Triest und seine Umgebung [227, 4. Aufl]

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Zur Geschichte 
höfen und besseren Restaurants findet man ebenfalls deutsch 
verstehende Bedienung. 
Die klimatischen Verhältnisse der Stadt — Triest liegt 
unter dem 45° 38' nördl. Breite und 13° 46' östl. Länge 
von Greenwich — sind durchaus günstig, ebenso die ge¬ 
sundheitlichen Zustände allgemein befriedigend. 
Zur Geschichte der Stadt. 
Angeblich soll schon 2000 Jahre v. Chr. an der Stelle 
des heutigen Triest eine Niederlassung, der sagenhafte „Pagus 
carnicus“ und spätere „Mons Mulianos“ römischer Schrift¬ 
steller, sich befunden haben, eine Annahme, für deren Rich¬ 
tigkeit indes irgend welche Nachweise sich nicht erbringen 
lassen. Wohl aber ist seit dem zweiten Jahrhundert v. Ohr., 
das Bestehen einer römischen Kolonie Tergeste bezeugt, 
die späterhin von ziemlicher Bedeutung gewesen sein muss, 
denn sie wies ein ansehnliches Kapitol (an der Stelle des 
heutigen Kastells), ein grosses statuengeschmücktes Forum, 
Tempel des Jupiter, der Juno und Minerva und eine 6000 Zu¬ 
schauer fassende Arena auf. Eine in Fels gehauene Wasser¬ 
leitung führte die Bergquellen von Mocco und Boliunz nach 
der Stadt. 
Schon früh hatte die christliche Lehre in Tergeste 
Wurzel gefasst und so mancher Bekenner derselben musste 
seinen Glaubenseifer mit dem Opfertode büssen. Zu Ende 
des 4. Jahrh. war da9 Christentum zum herrschenden Be¬ 
kenntnis geworden; im Jahre 380 n. Chr. wurde das Kapitol 
mit allen Tempeln und Öffentlichen Gebäuden der Christen¬ 
gemeinde übergeben. Trotz seiner Lage abseits der grossen 
Völkerstrasse nach Italien brandeten die Wogen der Völker¬ 
wanderung auch nach Tergeste, sodass nach Ausgang der¬ 
selben von der stattlichen römischen Kolonie fast nur ein 
Trümmerhaufen übrig blieb. 
Seit dem 9 Jahrh. gehörte die teilweise wieder er¬ 
standene Stadt zur friulanischen Mark und war als Lehen 
dem Triestiner Bischof überwiesen, dem sie bis 1253 unter¬ 
tan war. Nach einem Jahrhundert der Unabhängigkeit 
kam sie 1366 unter die Botmässigkeit des Patriarchen von 
Aquileja, welchem bald darauf die Venezianer die Herr¬ 
schaft entrissen. Nach häufigen Kämpfen und Versuchen 
das drückende Joch der Markus-Republik:, die in Triest keinen 
Handelsverkehr sich entwickeln lassen wollte, abzuschüt¬ 
teln, erlangte die Stadt im Turiner Frieden 1381 wohl ihre
	        
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