Full text: Der Weltkrieg der Dokumente

XIII 
Vorwort 
und der Alldeutschen erlegen. Auch Poincare macht sich diesen Vor 
wurf zu eigen, kündigt das Erscheinen der französischen Akten an, 
gibt aber seiner Befürchtung Ausdruck, daß Deutschland, gar zu 
nachsichtig gegen die Fehler seiner Vorkriegsregierung, zwecklos 
internationale Polemiken heraufbeschwören könne, die der zukünf 
tigen Annäherung Frankreichs und Deutschlands abträglich sein 
müßten. 
Solchen Auffassungen gilt es den Inhalt der deutschen Akten 
völlig unparteiisch gegenüberzustellen. In meinem „Weltkriege der 
Dokumente“ kommen daher in erster Linie die deutschen Doku 
mente zu Worte. Um uns und unsere deutsche Politik handelt es 
sich, und erst in zweiter Linie um die der anderen. Deutschland ist 
beschuldigt, die Weltherrschaft erstrebt und den Weltkrieg entfesselt 
zu haben, als ihm der Mord von Sarajevo hierzu einen bequemen 
Anlaß bot. Deutschlands Verhalten inmitten der Großmächte und 
gegenüber den Welthändeln mußte daher an der Hand zuverlässiger 
Unterlagen in möglichster Kürze dargestellt, der Hauptinhalt von 
nicht weniger als 57 Aktenbänden in einen einzigen Band zusammen 
gefaßt werden. 
In meinem „Weltkriege der Dokumente“ kommen in allererster 
Linie die deutschen Dokumente zu Worte. Um uns und unsere 
deutsche Politik handelt es sich, und erst in zweiter Linie um die 
der anderen. Deutschland ist beschuldigt, die Weltherrschaft er 
strebt und den Weltkrieg entfesselt zu haben, als ihm der Mord von 
Sarajevo hierzu einen bequemen Anlaß bot. Deutschlands Verhalten 
inmitten der Großmächte und gegenüber den Welthändeln mußte 
daher an der Hand zuverlässiger Unterlagen in möglichster Kürze 
dargestellt werden. 
Das vorliegende Buch stellt, ich bin mir dessen sehr wohl be 
wußt, nur einen Versuch dar, den Versuch nämlich, aus der fast 
verwirrenden Vielheit der Erscheinungen eine übersichtliche Linie 
des Geschehens zu erkennen und für andere klarzulegen. Wenn ver 
antwortungsbewußte Gewissenhaftigkeit, in vielen Jahren der Arbeit 
an meinen Wegweisern durch das Aktenwerk des Auswärtigen 
Amtes erprobt, eine hinreichende Voraussetzung für ein derartiges 
Werk bilden darf, so bin ich der Nachsicht meiner Leser gewiß, 
auch da, wo sie im einzelnen vielleicht das eine oder andere Ge 
schehnis lieber ausführlich oder mehr nebenbei dargestellt gesehen 
hätten. Man darf mir aber glauben, daß ich immer ernstlich be 
strebt gewesen bin, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unter 
scheiden und den Boden sicherer dokumentarischer Begründung 
nicht zu verlassen. 
Wenige Worte nur über die Stellung meiner Arbeit zu der an 
deren Kriegsschuld-Literatur. Grundlegend unterscheidet sie sich
	        
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