Volltext: Das Augustiner Chorherrenstift Ranshofen

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Altären bringen uns auch ein wappengeschmücktes 
Chorgestühle mit einem reichen Aufsatze von 
Akanthuslaub sowie eine große Anzahl von Grabe 
st ei neu bedeutender Pröpste und Stiftswohltäter 
deutlich zu Bewußtsein, daß wir in einer alten Kloster 
kirche stehen. Besondere Beachtung verdienen der spät 
gotische Stiftergrabstein beim Eingang zur Marien 
kapelle, ferner die Grabdenkmäler der großen Bau 
herren: Ivo Kurzbauer, Propst von 1687 — 1715, 
unterm Musikchor, und Philipp Vetterl (1620 bis 
1635) sowie Simon Meier (1635 — 1665) im Priester 
chore. 
Die Kirche war als spätgotische Halle ein 
Bauwerk aus drei Schiffen mit vier Jochen. Auch 
der Chorraum, welcher gerade abgeschlossen ist, um 
faßt vier Joche, steht mithin, was seine Länge be 
trifft, nicht hinter dem Langhause zurück — ebenfalls 
wieder das Merkmal einer Stiftskirche. Ein etwas 
kundiges Auge wird rasch erfassen, daß die Kirche 
keinesfalls von einer barocken Tonne eingewölbt ist, 
sondern daß bei der Barockisierung das gotische Rip 
pengewölbe nur ebenso umgestaltet wurde, wie die 
gotischen Pfeiler. Voll ausgebildet sind in dieser drei- 
schiffigen Halle nur das Mittelschiff, sowie das Seiten 
schiff an der Evangelienseite. Das andere Seitenschiff 
hingegen ist durch die Einfügung eines Verbindungs 
ganges zwischen Kloster und Musikchor weithin ver 
baut. Wieder an der Evangelienseite befindet sich der 
gotische Conventchor mit einer kleinen, alten 
Orgel. Dieser Raum liegt über den beiden Sakristeien, 
von welchen die ältere später als Schatzkammer in 
Verwendung stand. Dieser Nebenchor hat das alte 
gotische Sterngewölbe noch unversehrt erhalten. Das 
Rippengewölbe der Kirche hingegen verlor seine go 
tischen Glieder; es wurde mit Fruchtkränzen, Man- 
thus- und Eichenlaub wahrscheinlich von dem Passauer 
Camuzzi, einem Schüler der berühmten Carlone, aus- 
stukkiert. An der Decke, in Medaillons, aber auch in 
Zwickeln finden sich! Fresken, meist aus der Lebens 
geschichte des hl. Pankratius. Wie Hochaltar- und 
Teckenbilder anzeigen, verehrt das Gotteshaus im 
heil. Pankratius seinen Kirchenpatron. Dieser
	        
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