Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Godehard,ein gebürtiger Niederbayer,zum Abte 
des berühmten Klosters Niederaltaich au 
der Donau geweiht. Die heilige Handlung, bei 
der viele Große, so auch der baierische Herzog Heim« 
rich IV. (— der spätere Kaiser Heinrich II., der Heilige) 
zugegen waren, vollzog. Bischof Christian von Par 
sau. Der hl. Godehard entfaltete nicht allein in Nie 
der alt «ich eine grundlegende reformatorische Tätig 
keit, sondern er stellte u. a. auch, in den alten Klöstern 
KremsmÄnster, Tegernsee und Hersfeld bei Fulda 
die strenge Klosterzucht wieder her. Im Jahre 1022 
wurde S. Godhard von seinem kaiserlichen Freunde 
Heinrich II. als Bischof nach Hildesheim berufen. In 
dem Dome dieser Stadt ruht heute noch, der Leich 
nam dieses mächtigen Mannes, den die Kirchenver 
sammlung zu Reims im Jahve 1131 Heiligsprach.. S. 
Godehard fand weit hinaus über die Grenzen seiner 
Heimat eine innige Verehrung. Auch, der Schweizerpaß 
S. Gotthard verdankt dem Heiligen, der dort der Le 
gende nach, eine wunderbare Heilung ausführte, sei 
nen Namen. 
Von der wichtigen Rolle des Augustinerchorherrn- 
stiftes Ranshofen erzählen Denkmäler der Kunst 
und Literatur, die heute in aller Welt zerstreut 
sind. Es steht zwar nicht ganz fest, daß der Verfasser 
des ältesten deutschen Bauernepos „Maier Helm 
brecht" Werner der Gärtner, ein Mönch des Rans- 
hofener Klosters war — aber von der Klosterschule zu 
Ranshofen wissen wir bestimmt, daß sie bedeutende 
Werke der Buch- bzw. Malkunst hervorbrachte — so. 
u. a. die Ranshofen er Bibel der Münchener 
Staatsbibliothek, sowie das berühmte Ranshofe- 
ner Evangelienbuch, welches heute eine Zierde 
des Bibliotheka Bodleiana im englischen Oxford ist. 
Güterverzeichuisse, sogenannte Urbare, über die 
Besitzungen Ranshofens aus den Jahren 1278 und 
1303 verwahrt das Münchener Reichsarchiv. Aus ihnen 
geht hervor, daß das Kloster nicht nur Besitzungen um 
Ranshofen, Haselbach, Neukirchen, Ueberackern und 
Geinberg hatte, sondern daß es auch im Rottale, um 
Eggenfelden in Niederbayern, sowie im Kremstale um 
Rohr bei Kremsmünster, im Traungaue begütert war.