Volltext: Der Sommergast in Admont

Der Stlftsgarten. 
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die silbernen Wandleuchter. Das ansteigende Podium sür 
die Zuhörer ließ Chordirektor P. Hartmann Schund machen, 
der den Saal übrigens zum Theatersaal umbaute. 
Der Stifts garten. 
Bei jedem Kloster in unseren'Alpen ist durch einen 
mehr oder weniger weitläufigen Park mit Baumgruppen 
und Blumenbeeten dafür gesorgt,. die Brüder in Abge 
schiedenheit vom Laienverkehr zu erhalten oder ihnen dafür 
Ersatz zu bieten, so auch in Admont. Ein Teil des Gar 
tens ist den Geistlichen vorbehalten, der übrige ist allgemein 
zugänglich, sie sind durch eine Mauer voneinander geschie 
den, stehen aber durch ein Tor miteinander in Verbindung. 
Für den abgeschlossenen „Konventgarten" sind, wie ein 
Blick hinein zeigt, nach französischem Vorbilde beschnittene 
Buchenalleen charakteristisch, für deren Anlage Abt Adalbert 
in den Jahren 1696 und 1697 sechshalbtausend Stück Pflan 
zen bestellt hatte. Eine Gelegenheit zu gemeinschaftlichem 
Spiele bietet eine Kegelbahn. Das stattliche gemauerte Lust 
haus, der sogenannte Pavillon, mit Freitreppen, mag ursprüng 
lich zur Förderung der Geselligkeit gebaut worden sein, es 
diente später je nach Bedarf als Raum für eine Vogelsamm 
lung, später (nach 1865) als Lehrsaal, heute als Magazin. 
Die Hauptzierde der Parkanlage, die auch der Laienwelt 
zugute kommt, ist ein stattlicher Teich mit einem Hochstrahl 
brunnen und seine Einfassung von zirka 100 Linden. Er dürfte 
1606 von Abt Johann angelegt worden sein. Daß in einem 
Klostergarten neben Gemüsen auch Blumen eine Pflege finden, 
ist selbstverständlich; in Admont überwiegt dermalen die Vor 
liebe für eßbare Pflanzen. Das Publikum muß sich nicht 
immer bescheiden und artig benommen haben, man sah sich 
einmal zu folgender Ermahnung veranlaßt: 
Für jeden Fuß ist jeder Gang, 
Für zedes Auge Strauch und Blume, 
Für jeden Müden jede Bank 
In Floras freiem Heiligtume. 
Für Herz und Sinn sei jede Zier, 
Doch nichts ist für die Finger hier. 
Eine weitere Zierde des Gartens sind zwei offene 
Kapellen mit Sandsteinfiguren von der Hand Stammels, 
die eine im öffentlichen, die andere gegenüber im Konvent- 
Mayr, Admont. 5
	        
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