Volltext: Die Pfarrkirche zu St. Stephan in Braunau am Inn

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Hälfte des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahr 
hunderts deshalb von Bedeutung, weil sie wahre Mei 
sterwerke barocker Plastik schufen. Auch hier hat unser 
Heimatforscher Dr. Guby wertvollste Pionierarbeit 
in der Kunstforschung geleistet. Von Ried aus strahlen 
Meisterwerke der Schwanthaler, also von Osten her, 
in unseren Bezirk (A spach, Ried, Schälchen, Mattig- 
Hofen), von Mondsee aus kommen Allarwerke M. 
Guggenbichlers, also vom Süden her, in unser Händ 
chen (Lochen, Astätt, Palting) und von Burghausen 
aus, also von 'Westen, brachte die Zürnschule meister 
hafte Altarwerke zu uns (Braunau, St. Georgen 
an der Mattig, Gilgenberg). 
Bei der Familie der Zürn müssen wir drei Ge 
nerationen unterscheiden. Die älteste arbeitete in 
Waldsee (früher Borderösterreicch heute Württemberg) 
und schuf als Hauptwerk den Hochaltar zu Ueber>- 
lingen am Bodensee. Für das Jnnviertel bekam die 
zweite Generation die größte Bedeutung. Die Ge 
brüder Martin und Michael Zürn arbeiteten zuerst 
in Wasserburg, wo sich die Kanzel der S. Jalobs 
kirche als Meisterwerk erhalten hat und übersiedelten 
dann nach Burghausen, der alten Herzogsstadt. Von 
hier aus versorgten sie die Kirchen diesseits und! jen 
seits von Salzach und Inn mit ihren prachtvollem 
Schnitzwerken. 
Eine dritte Generation der Zürn arbeitete in 
Gmunden und schuf unter anderen prächtige Engel- 
figuren für die stolze Abteikirche zu KremsMünster. 
Die Figuren des Sebastiänaltars, der in her Pest 
zeit des 30jährigen Krieges und zwar im Jahre 1639 
hergestellt wurde, sind Wohl eine etwas schwächere 
Arbeit der Burghausener Zürnschnle. Die Aufsatz 
figuren fehlen übrigens, nur der Pestheilige S. Ro 
chus! Mt dem Hunde steht im oberen Giebelfelde. Das 
Altarbild zeigt den von Pfeilen durchbohrten Pests 
patron S. Sebastian. Darunter sehen wir zwei En 
gel mit dem Tode kämpfen, das Bild der Stadt 
Braunau und eine Inschrift.
	        
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